Mentales Training

Bernds „wundersamer“ Weg zurück ins Leben

Vorarlberg
04.10.2022 14:30

Ein schwerer Unfall hätte beinahe Bernd Mallitschs Todesurteil bedeutet. Mentales Training half ihm bei seiner Genesung.

Im Februar diesen Jahres hatte der Bludenzer Bernd Mallitsch (45) einen Schutzengel bei sich. „Ich rutschte auf einer uralten Stiege aus und knallte mit dem Kopf gegen ein Podest“, erzählt er von seinem Unfall auf dem „bösen Tritt“, wie diese berüchtigte Stiege in der Alpenstadt genannt wird. Nach dem Sturz stand der robuste Handwerker selbstständig wieder auf und unterhielt sich mit den Rettungskräften, als ob nichts gewesen wäre.

Vorsichtshalber ließ er sich dennoch im Krankenhaus durchchecken. Dort kam die Schock-Diagnose: Genickbruch! Nur dank seiner ausgeprägten Hals- und Nackenmuskulatur, die er berufsbedingt als Pflasterer mitbrachte, konnte er das sichere Todesurteil der schweren Verletzung abwenden. Dennoch saß der Schock tief, denn ein sechs Millimeter breiter Spalt, der durch den Sturz entstanden war, galt es jetzt zu behandeln.

Operations-Risiken und Abwägungen
Ein spezielles Gestell sollte von nun an sein Begleiter werden. Er holte Meinungen von mehreren Ärzten und Spezialisten ein: Statt zur konservativen Behandlung rieten ihm die meisten zu einer Operation. Diese wäre aber nicht ohne Risiken gewesen: „Es gibt auf der ganzen Welt keine Versteifung, bei welcher garantiert werden kann, dass keine Nerven verletzt werden. Sprich von einem kompletten Sprachverlust bis zu einer Querschnittslähmung hätte alles passieren können.“ Für den 45-jährigen Familienvater und Unternehmer, der bis zu diesem Schicksalsschlag mitten im Leben gestanden war, eine schier ausweglose Situation.

Als er einen Anruf von Mentaltrainer Stefan Prusina bekam, sollte sich das Blatt wenden. „Ich war froh, dass er mir seine Hilfe in einem Moment angeboten hatte, in dem ich nicht mehr weiterwusste.“ Von den Ärzten anfangs belächelt, ließ er sich auf das Mentaltraining ein: „Ich hatte meine Bedenken, aber in so einer Situation ist man froh über jeden Strohhalm.“ Stefan wendete sein ganzes Know-How bei Bernd an, welches auch schon in der Arbeit mit Profisportlern Früchte getragen hatte. Mit Atemtechniken, Entspannungsübungen und Visualisierungen wurde Bernds Selbstbewusstsein gestärkt.

Ein medizinisches Wunder
Gemeinsam steckten sie kleine Ziele, die nach und nach zum Erfolg führten. Nach drei Monaten dann der große Durchbruch: Auf den Röntgenbildern konnte man erste Anzeichen eines Heilungsprozesses erkennen. Von diesem Moment an ging es steil bergauf, weil auch Bernd selbst schwarz auf weiß den Fortschritt sah und die Operation vom Tisch war. Heute, rund ein halbes Jahr später, kann sich Bernd wieder ohne Hilfsmittel bewegen und ist zurück an seinem Arbeitsplatz im familiären Betrieb.

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Ich hätte nie gedacht, was mit mentaler Kraft alles möglich ist, aber heute bin ich überzeugt davon. Man darf den Mut nie verlieren!

Bernd Mallitsch

Sogar seine behandelnden Ärzte konnten kaum glauben, dass er nach wenigen Monaten wieder auf den Beinen war. „Ich hätte nie gedacht, was mit mentaler Kraft alles möglich ist, aber heute bin ich überzeugt davon. Man darf den Mut nie verlieren!“

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