Stressabbau

Lange Arbeitszeiten begünstigen Alkoholmissbrauch

Wissenschaft
09.08.2011 12:18
Lange Wochenarbeitszeiten können einer Studie aus Neuseeland zufolge das Risiko von Alkoholmissbrauch mehr als verdreifachen. Wie Untersuchungsleiterin Sheree Gibb von der Universität der Region Otago am Dienstag erklärte, sind Menschen, die 50 Stunden oder mehr pro Woche arbeiten, bis zu 3,3 Mal stärker von Alkoholabhängigkeit bedroht als Unbeschäftigte.

Die Forscher gehen demnach davon aus, dass der Alkohol vor allem zur Linderung von Stresssymptomen konsumiert wird. Menschen, die länger arbeiten, so die Ergebnisse der Studie, trinken häufiger und mehr.

Auch soziale Kontakte zu Arbeitskollegen könnten jedoch zum Alkoholmissbrauch anregen. "Wo lange Arbeitszeiten zum Alltag gehören, kann eine geselligere Atmosphäre entstehen, in der mehr Alkohol getrunken wird", erläuterte Gibb. Außerdem sei es oft quasi als Einstiegsritual vorgesehen, mit den neuen Kollegen trinken zu gehen.

Rückgang ab dem 30. Lebensjahr
Besonders junge Menschen seien davon betroffen, betont Gibb. Die Ergebnisse treffen außerdem auf Frauen und Männer gleichermaßen zu. Eine gute Nachricht hat die Leiterin der Studie allerdings auch: Ab dem 30. Lebensjahr sei ein Rückgang der Tendenz zu übermäßigem Alkoholkonsum und Abhängigkeit im Zusammenhang mit dem Job zu beobachten.

"Hier scheinen Veränderung der Lebensumstände wie Heirat, Familie oder ein Sprung auf der Karriereleiter eine besondere Rolle zu spielen", erklärt Gibb im Gespräch mit der Zeitung "Otago Daily Times."

An der Studie nahmen mehr als tausend Probanden teil. Sie soll in der britischen Wissenschaftszeitschrift "Addiction" veröffentlicht werden.

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