Finanzminister Magnus Brunner im Gespräch mit Conny Bischofberger
(Bild: Jöchl Martin)
Zwei Milliarden Euro sind „kein politisches Kleingeld“, sagt Finanzminister Magnus Brunner im Interview mit „Krone“-Kolumnistin Conny Bischofberger über die Finanzmittel zur Rettung der Wien Energie. Und wie recht er doch hat: Zwei Milliarden Euro sind das Jahresbudget eines (kleinen) Bundeslandes. Zwei Milliarden Euro sind ein Drittel des Entlastungspakets, das die Erhöhung des Klimabonus, Sonderzahlungen für Einkommensschwache, Hilfen für Betriebe und die langfristige Anpassung von Sozialleistungen und Steuerstufen umfasst. Zwei Milliarden sind kein, man verzeihe den Ausdruck, Lärcherlschaß. Und dennoch wird darum seit Tagen heiße Luft produziert. Gibt es seit Tagen ein Hickhack zwischen Stadt und Bund. Zwischen SPÖ und ÖVP. Zwischen Michael Ludwig und Magnus Brunner. Letzterer legt nun noch einmal nach: „Also ich kenne keinen Tsunami, der nur ein Haus trifft. Und mir ist auch nichts von Schwierigkeiten anderer Unternehmen bekannt“, sagt er - und vertieft damit die Kluft zwischen ÖVP und SPÖ in einer an Gräben ohnehin schon viel zu reichen Republik. In der Zwischenzeit wissen Eltern nicht, wie sie den morgigen Schulanfang finanzieren sollen, schicken Unternehmen ihre Mitarbeiter in Kurzarbeit, weil sie sich die Energiekosten nicht mehr leisten können. Wahrlich keine Zeit, um zu streiten. Oder, wie es ein „Krone“-Leser formuliert: „Reißt euch endlich mal zusammen. Es geht nämlich um Österreich!“
Es geht um ein Österreich, das seit Februar auch Zufluchtsort für tausende vom Krieg verfolgte Ukrainer ist. Ukrainer wie Oleksi Jachno. Der in der Eiseskälte in einem Keller auf dem Boden schlief. Über ihm der Kriegslärm. Um ihn die Erschütterungen der Raketeneinschläge. Bis er flüchten konnte, aus der Hölle von Butscha, jenem Kiewer Vorort, in dem russische Soldaten ein Massaker anrichteten, Zivilisten töteten und die Stadt in Schutt und Asche legten. Oleksi Jachno ist nun sicher. Lebt mit seinem Vater in Graz und sagt: „Das Verständnis hier ist überwältigend.“ Ein Lichtblick zwischen all den Krisenmeldungen.
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