Alpinunfall in Tirol

Mann will Edelweiß fotografieren und stürzt 200 Meter ab

Tirol
08.08.2011 09:30
Eine Riesenportion Glück hat Herbert Bischofer am Samstag wohl vor größerem Schaden bewahrt, als er beim Versuch, in einer Höhe von rund 2.350 Metern ein Edelweiß zu fotografieren, rund 200 Meter über steiles, felsendurchsetztes Gelände abgestürzt ist. Denn obwohl der 49-jährige Tiroler Schulterverletzungen, Abschürfungen im Gesicht und Prellungen erlitt, konnte er noch aus eigener Kraft rund 500 Höhenmeter zu einer Hütte absteigen.

"Diesen besonderen Platz mit den extrem schönen Blumen am Galtenberg haben schon meine Oma und mein Vater gekannt und mir verraten. Ich bin voriges Jahr einmal dort gewesen und wollte diesmal die Blumen fotografieren", berichtet Bischofer aus dem Krankenbett im Spital Schwaz der "Krone".

Nachdem er die ersten Fotos "geschossen" hatte ("Ich pflücke kein Edelweiß") stieg er eine Rinne empor. Dabei rutschte der als Hausmeister in Münster tätige Bischofer aus: "Ich bin die ganze Rinne bis an ihr Ende hinunter gestürzt. Rund 200 Meter."

In Bauchlage die Rinne hinunter
Seinen Überlebenskampf kann er minutiös schildern: "Ich bin gestolpert und wollte mich noch an einem Stein festhalten. Der ist aber ausgebrochen. In Bauchlage bin ich die Rinne hinunter. Immer wieder habe ich versucht, mich mit den Händen irgendwie irgendwo festzuhalten. Vergeblich. Jetzt ist es aus, dachte ich. Dabei ist mein bisheriges Leben wie ein Film in meinem Kopf abgelaufen. Erst als ich zum Stillstand kam begriff ich, dass ich noch am Leben bin. Ich habe um Hilfe gerufen, aber weit und breit war niemand. Das Mobiltelefon hatte ich beim Absturz verloren und konnte daher nicht Alarm auslösen. Beim Abstieg unter größten Schmerzen habe ich das Telefon gefunden – doch der Akku fehlte. Also wollte ich zu Fuß bis zur Farmkehr Alm gehen. Da traf ich zufällig einen Arzt, der einen Notruf absetzte und mir half."

"Wenn ich wieder gesund bin, mach' ich eine Wallfahrt"
Fast gleichzeitig kamen dann der Verletzte und die alarmierte Bergrettung bei der Alm an. Bischofer wurde sofort ins Krankenhaus nach Schwaz gebracht – wo er vermutlich auch noch einige Tage wird verbringen müssen. Die Diagnose der Ärzte nach dem schweren Unfall: Eine ausgekegelte Schulter, mehrere gebrochene Finger sowie Schürfwunden und Prellungen am gesamten Körper. "Wenn ich wieder gesund bin, mach' ich eine Wallfahrt", verspricht er.

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