Keine Probleme in NÖ?

Fiasko in Wien: EVN plagen aber noch keine Sorgen

Stromhandel bereitet der EVN noch kein Kopfzerbrechen.

(Bild: Wolfgang Spitzbart)

Nach den Turbulenzen bei der Wien Energie blicken Politik und Kunden auch gespannt auf die niederösterreichische EVN. Dort herrscht aber eher noch gelöste Stimmung. Man verfüge über eine solide bilanzielle Basis und ausreichend liquide Mittel, heißt es.

Für jedes Szenario die passende Geschichte: Als vor Kurzem noch über die Abschöpfung von Übergewinnen bei der EVN debattiert wurde, argumentierte man in der Konzernzentrale, dass man ja genau wie Wien Energie große Mengen an Strom auf dem freien Markt zukaufen müsse und deshalb zum Abschöpfen nicht so viel vorhanden sei wie etwa bei den großen Stromerzeugern wie dem Verbund.

Jetzt, da die Wien Energie aber händeringend um Finanzierungen für eben diese Einkäufe betteln muss, will man in Maria Enzersdorf aber plötzlich nicht mehr den Vergleich mit den Kollegen aus der Bundeshauptstadt bemühen. Dort sei die Situation ganz anders, heißt es.

EVN-Sprecher Stefan Zach ist jedenfalls noch entspannt: „Unser Unternehmen verfügt über eine solide bilanzielle Basis und ausreichend liquide Mittel, um den aktuellen Herausforderungen auf den Märkten begegnen zu können. Das bedeutet, dass die EVN alle ihre Leistungsverpflichtungen aus eigenen Mitteln erfüllen kann.“

(Bild: Zwefo)

Die EVN hat in ihren Prozessen ein laufendes Monitoring der Liquiditätssituation etabliert. Das kann jeder öffentlich einsehen.

Stefan Zach, Pressesprecher der EVN

Freiheitliche besorgt
Der Opposition im Land genügen diese Beteuerungen aber nicht, die FP fordert dringend mehr Einsicht und Aufklärung: „Es ist schön, dass der Bundesrechnungshof angekündigt hat, die sogenannten Handelsgeschäfte der Wien Energie prüfen zu wollen. Noch besser wäre es, wenn auch alle anderen Energieversorgungsunternehmen geprüft würden“, so Wirtschaftssprecher Reinhard Teufel.

Reinhard Teufel (FPÖ)

(Bild: APA/HANS PUNZ)

Immerhin weise der EVN-Quartalsbericht im August einen Schuldenstand von 105,9 Millionen € auf der Position „Handelsgeschäfte“ aus ...