Nach Corona-Zwist

Lessach will der Spaltung „Adieu“ sagen

Salzburg
16.08.2022 13:00
Wirtschaftlich kam die Gemeinde gut durch die Pandemie, gesellschaftlich gab es Zerwürfnisse. Ein Riss, der sich durch Zusammenhalt heilen lässt, sagt der Ortschef.

Das war schlimm für mich, welchen Streit es wegen der Corona-Thematik auf einmal in der Gemeinde gab“, resümiert Lessachs Bürgermeister Peter Perner. „Wir sind hier sehr stolz auf unsere gute Dorfgemeinschaft. Es war traurig, dass auf einmal Menschen nicht mehr miteinander geredet haben oder nach vielen Jahren im Streit aus Vereinen ausgetreten sind“, erzählt er weiter.

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Die Dorfgemeinschaft ist sehr gut und unser Zusammenhalt ist groß. Natur, Berge, Brauchtum, Vereinsleben schätze ich sehr.

Kindergarten- Pädagogin Valentina Schiefer

Die gute Nachricht: Der Riss sei dabei zu heilen. „Wir halten hier zusammen. Seit das Thema wieder in den Hintergrund geraten ist, ist fast alles wieder beim Alten“, freut sich Perner. Nach Jahren hat das Dorf seit 2019 auch endlich wieder einen Wirt, wo das Miteinander genug Platz findet.

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Wir haben das ganze Jahr Sonne und keinen Durchzugsverkehr. Das einzige Wirtshaus im Ort betreibe ich mit Leib und Seele.

Matthias Jessner, Wirt der Hoamart Stubn und Bauer

Wirtschaftlich sei die Gemeinde gut durch die Corona-Krise gekommen. „Wir haben ja wenig Tourismus und sehr viel Landwirtschaft, deswegen hat uns das nicht so berührt“, weiß der Bürgermeister. Nun sei man aber von Rekordteuerung und hohen Energiepreisen ganz besonders betroffen.

Verzagen lässt die Lessacher die Krise aber nicht. Ganz im Gegenteil. In kommender Zeit steckt man viel Geld in die Zukunft. Ein Baulandsicherungsmodell, ein neuer Schulbus, neue Straßen samt Beleuchtung und ein Feuerwehrauto stehen auf der Liste des Bürgermeisters. Der sagt: „Wir wollen, dass sich die Leute hier wohlfühlen und die Jungen hier Heimat finden.“

Die Gemeinde im Überblick

  • Lessach liegt auf 1.208 Metern Seehöhe am Fuß der niederen Tauern und hat 533 Einwohner.
  • Peter Perner ist seit 2009 Bürgermeister und will 2024 wieder antreten Ihren Lebensunterhalt verdienen die Lessacher vor allem mit der Landwirtschaft.
  • Auch auf 1440 Metern wird in dem kleinen Bergbauerndorf heute noch mit harter Arbeit Landwirtschaft betrieben.

Für die Jüngsten hat Lessach eine besondere Attraktion parat. Seit 1979 gibt es zentral im Ort einen Schlepplift, der nach einem Riss des Tragseils nur mit großer Anstrengung von Gemeinde und Skiclub gerettet werden konnte. „Für die Kinder ist das super, die können mit Freunden gleich nach der Schule auf die Piste“, freut sich Perner für den Gemeinde-Nachwuchs.

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