Guten Morgen

Prinzip Hoffnung | Was bleibt von Spielberg

Überforderte Politiker. Ein Kanzler, der - wenn auch versucht humoristisch - zu „Alkohol und Psychopharmaka“ im Kampf gegen die Teuerung rät. Eine Ministerin, dass verlautbart, man solle mit Topfdeckeln kochen und die Fenster abdichten, um Energie zu sparen. Und eine Landeshauptfrau, die einen Strompreisdeckel fordert, den ihr Parteichef auf Bundesebene schon mehrfach ausgeschlossen hat - und den sie selbst auf Landesebene nicht umsetzt. Nein, die Politik macht nicht den Eindruck, die Zügel in der Krise fest in der Hand zu halten. Wie auch? Dazu müsste sie sich erst einmal einigen, in welche Richtung sie reiten will. Und das tut sie nicht nur in der Koalition nicht, auch innerhalb der eigenen Partei wird um Lösungen gegen Gasknappheit, steigende Preise, Armut gestritten. Beispiele von Menschen, die das Vertrauen in die Politik verloren haben, gibt es täglich mehr. Sie ergreifen die Initiative, suchen nach Lösungen zumindest für ihren persönlichen Lebensbereich, setzen auf Eigenversorgung mit Lebensmitteln und Energie-Autarkie. „Man soll mit der Politik nicht zu streng sein. Diese Leute sind überfordert und reden im Stress Unsinn“, zeichnet „Krone“-Salzburg-Chef Claus Pándi ein düsteres Bild mit hellem Rand: „Hoffnung geben die praktisch denkenden Menschen wie die Frau mit dem Gemüsebeet und die Bauern mit ihrer Solaranlage.“

Besucherrekord in Spielberg. 330.000 Menschen machten die Obersteiermark drei Tage lange zum Rennsport-Mekka, den Red Bull Ring zum Hexenkessel. Vor dieser sensationellen Kulisse triumphierte Charles Leclerc beim Großen Preis von Österreich, damit feierte Ferrari den ersten Sieg in Spielberg seit Michael Schumacher 2003. Topfavorit Max Verstappen wurde Zweiter. Doch was bleibt nach drei Tagen PS-Spektakel? „Keine freien Zimmer, ausgebuchte Campingplätze, Rekordumsätze in der Gastronomie und bei den Fanartikeln. Die Obersteiermark platzte aus allen Nähten, profitierte auf allen Linien. Dazu kommt die unbezahlbare Werbung im weltweiten Fernsehen“, zieht „Krone“-Sportchef Peter Moizi zu Recht euphorisch Bilanz. Doch es gibt auch kritische Stimmen: „Wenn Hunderttausende Motorsportfans mit ihren Benzin- oder Diesel-Pkw Hunderte Kilometer zum Red Bull Ring und zu anderen Events fahren, spielt der Umweltschutz keine Rolle“, kritisiert ein Leserbriefschreiber und attestiert Ministerin Leonore Gewessler "eine total unglaubwürdige und verlogene Umweltpolitik.“ Womit wir wieder bei den überforderten Politikern wären ...

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