Patientenbefragung

Mehrheit mit der Betreuung im Spital “sehr zufrieden”

Österreich
02.08.2011 13:32
Laut den Ergebnissen der ersten Patientenbefragung in 49 Krankenhäusern sind Österreichs Spitalspatienten zu einem hohen Prozentsatz zufrieden, wie Gesundheitsminister Alois Stöger am Dienstag mitteilte. Einschränkungen in der subjektiven Einschätzung gebe es vor allem, was Wartezeiten, offenbare Doppeluntersuchungen und mangelnde Kooperation zwischen Krankenhäusern und niedergelassenen Ärzten betrifft.

Stöger betonte bei der Präsentation der Ergebnisse, wie wichtig es sei, "dass wir heute die Gesundheitspolitik aus der Perspektive der Patienten in den Mittelpunkt rücken können". 80 Prozent der Befragten gaben an, dass sie mit der Betreuung in den österreichischen Krankenhäusern sehr zufrieden seien, allerdings gebe es auch große Schwankungen zwischen 63 und 95 Prozent, so der Gesundheitsminister. "Es gibt durchaus Verbesserungspotenzial."

Besonders die Koordination der einzelnen Patientenwege mittels elektronischer Gesundheitsakte ELGA will Stöger ausbauen: "Wenn 47 Prozent der Befragten sagen, dass Doppeluntersuchungen vorkamen, bedeutet das, dass es ein ganz wichtiger Schritt im Rahmen der elektronischen Gesundheitsakte ist, Verbesserungen zustande zu bringen."

NÖ-Patientenanwalt Gerald Bachinger sieht nicht nur innerhalb der Spitäler, sondern auch zwischen Spital und niedergelassenen Ärzten Mängel in der Kooperation: "Bis zu ein Drittel der Patienten hat die Erfahrung gemacht, nicht gut auf den stationären Aufenthalt im Spital vorbereitet worden zu sein."

Große Schwankungsbreite bei Wartezeiten
Eine große Schwankungsbreite zeigte sich bei den Wartezeiten bis zur Spitalsaufnahme. 40 Prozent mussten weniger als eine Woche warten, 13 Prozent aber länger als zwei Monate. Auch bei den einzelnen Spitälern gab es hier große Unterschiede.

Mit der Wartezeit im Spital selbst waren 25 Prozent der befragten Patienten sehr unzufrieden. Zwischen ein und drei Stunden hätten sie bis zum ersten Kontakt mit einem Arzt warten müssen. Diese 25 Prozent schätzten sich selbst als zum Zeitpunkt des Spitalsbesuches als "schwer krank" ein. Ein Viertel der Patienten hat zudem berichtet, dass der Spitalsaufenthalt zu keiner Verbesserungen des Gesundheitszustandes geführt hatte.

Anteil an "ungesteuerten Patienten" sehr hoch
Besonders hoch sei immer noch der Anteil an "ungesteuerten Patienten", wie die Ergebnisse zeigten. 13 Prozent der rund 19.000 Befragten waren ohne ärztliche Überweisung im Krankenhaus aufgenommen worden. Diese wählten als ersten Weg ins Gesundheitssystem die teuerste Einstiegsmöglichkeit anstatt den Gang zum niedergelassenen Arzt, der für den Staat um einiges günstiger ausfällt. Weitere 17 Prozent kamen als Notfälle ins Spital.

Minister Stöger sieht hier allerdings eine positive Eigenschaft des Gesundheitswesens in Österreich. "Der Zugang zu Gesundheitsleistungen ist sehr niederschwellig."

Niederösterreich und die Steiermark nahmen an der bundesweiten Umfrage wegen ähnlicher eigener Aktivitäten übrigens nicht teil.

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