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Bye bye Boris | Kalter Winter

Am Ende wurde doch es doch zu viel: Der britische Premierminister Boris Johnson hat in einer Rede an die Nation am Donnerstag seinen Rücktritt erklärt. Das Amt des Parteichefs gibt er sofort ab, Premier will er noch bis Oktober bleiben. Trotz zahlreicher Skandale hatte er bis zuletzt versucht, im Amt zu bleiben. Die Revolte seiner eigenen Minister brach ihm schließlich das politische Genick. Doch was bedeutet der Rücktritt für Europa und den Brexit? Das hängt von der Nachfolge ab, schreibt heute Außenpolitik-Redakteur Clemens Zavarsky. Zumindest in der heiklen Grenzfrage zwischen dem EU-Land Irland und Nordirland könnte es Entspannung geben, am Brexit selbst wird sich aber nichts ändern: „Selbst die Labour-Partei akzeptiert den Austritt. Damit würde auch eine erneute Volksabstimmung keinen Sinn ergeben“, analysiert die britische Politologin Melanie Sully in der „Krone“. Damit bleibt nur mehr zu sagen: Boris, geht, der Brexit bleibt. Nichts ist also geschehen.

Kalter Winter. Unser Wirtschafts-Insider Manfred Schumi lässt sich nicht gerne von Panik anstecken. „Doch beim heiklen Thema der Energieversorgung sind wir jetzt endgültig im Panikmodus angekommen“, schreibt er. Und das hat laut ihm nichts mit dem Klimawandel oder einem verfrühten Sommerloch zu tun. Die Politiker im Westen fürchten sich vor Putin und malen Schreckensszenarien von einem Winter ohne russisches Gas an die Wand. Schon allein das führt dazu, dass auf den Märkten die Notierungen steigen und sich der Kremlführer ins Fäustchen lacht. Er nimmt mehr Milliarden ein, obwohl er weniger Gas liefert. Die Unsicherheit, ob die Pipeline Nordstream 1 nach der geplanten Wartung und Abschaltung wieder ans Netz gehen wird, treibt vor allem den Deutschen den Angstschweiß auf die Stirn. In Österreich wird Panik unter den Dieselfahrern verbreitet, weil in Kasachstan ein Terminal ausfällt. Dabei geht völlig unter, dass die Ölpreise in dieser Woche um 15% gefallen sind, weil die weltweit abflauende Wirtschaft für einen niedrigerenVerbrauch sorgen wird. Aber wenn es wieder kalt wird im kommenden Winter und uns das Gas fehlt, dann ist Schluss mit lustig. Daher muss man jetzt alles tun, was man schon vor Monaten hätte beginnen können, sagt Schumi. Das betrifft vor allem den Gaseinkauf über andere Quellen. Auch beim Energiesparen ist noch Luft nach oben. Doch um eine bittere Wahrheit kommen wir nicht herum: Die Preise für Energie werden weiter kräftig steigen, weil noch längst nicht alles an die Haushalte weitergegeben wurde. Da wird man auch bei den Hilfen für sozial Schwächere noch ordentlich nachbessern müssen. Panik also? Na ja, so wirklich lustig ist das alles nicht - ganz ohne Panik.

Einen guten Tag!

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