Es war ein heißes Eisen, dass keiner anfassen wollte. Die Ehe für alle und liberalere Abtreibungsgesetze galten in Irland lange als undenkbar, zu konservativ die Bevölkerung, zu groß die Macht der Kirche. Ein Tabuthema für die Politik - „bis die Bürger die Politik selbst in die Hand nahmen“, erinnert sich Kolumnistin Franziska Trost. 2016 wagte die Insel ein Demokratie-Experiment: 99 Iren wurden wie bei den alten Griechen per Los ausgewählt, um in der Bürgerversammlung ihr Land mitzugestalten. Alte, Junge, Männer, Frauen, Bauern und Professoren - ein Querschnitt der Gesellschaft als ihr Spiegel. Nach langen Diskussionen mit Experten stimmten sie schließlich für das ab, was bislang als unmöglich galt: die Ehe für alle und die Abschaffung des Abtreibungsverbots. Das Votum war zwar nicht bindend, aber ein starkes Signal an die Regierung, für welchen Wandel die Gesellschaft bereit war. Bürgerräte gibt es mittlerweile in einigen Ländern - als lebendiges Zeichen der Demokratie. So wie in Österreich den Klimarat, der nun die Ergebnisse von vielen Stunden harter Arbeit und Diskussionen präsentierte. Und es sind viel mutigere und entschiedenere Maßnahmen als die der Politiker, deren Blick in die Zukunft meist nur bis zur nächsten Wahl reicht. Deswegen sind diese Räte so relevant. Weil sie im Kleinen zeigen, zu welch großen Veränderungen Menschen bereit sind, wenn sie gut informiert sind - und aktiv am Wandel teilhaben können. Eine Spritze Mut tut der Politik jetzt auf jeden Fall gut.
Vertauschte Leichen. Eine schier unglaubliche Geschichte haben die Kollegen in der Tiroler Redaktion aufgedeckt: In letzter Sekunde stoppte die Polizei in Innsbruck die Einäscherung einer „falschen“ Leiche. Wie kam es dazu? Zuvor ist im Grab einer Verstorbenen wegen einer Verwechslung ein Mann beerdigt worden. Die Frau, die für das Grab bestimmt war, wurde ins Krematorium gebracht. Doch kurz zuvor flog der Schwindel auf, den der Bestatter noch vertuschen wollte. Die unfassbare Story lesen Sie auf krone.at und im Blatt.
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