Gegen Flugchaos

Britische Regierung lockert Landerechte

Ausland
02.07.2022 15:39

Um die schwierige Situation im britischen Luftverkehr zu bewältigen, lockert die britische Regierung jetzt die Vorschriften für die Start- und Landerechte an den Flughäfen. Das soll dazu dienen, dass Fluglinien wie British Airways nicht in letzter Minute ihre Verbindungen streichen müssen. Diese und Flughäfen klagen wie auch in Österreich über zu wenig Personal.

Kurz vor der Hauptreisesaison fehlen europaweit zahlreiche Arbeitskräfte, die zum Teil in der Corona-Pandemie abgebaut worden waren. Diese Situation wirkt sich nun auf den Betrieb aus. So wurden im britischen Heathrow (London) vergangene Woche mehrere Verbindungen abgesagt, weil es kein Personal gab, das die Flüge abfertigen konnte. Bereits in den Osterferien und Anfang Juni spielten sich an vielen Flughäfen Großbritanniens ähnliche Szenen ab.

Bisher müssen Fluglinien, die Verbindungen streichen, fürchten, ihre teuren Startrechte zu verlieren. Daher kamen die Absagen oft kurzfristig, was für Fluggäste eine fehlende Planungssicherheit bedeutete. Um diese Situation zu ändern, lockert die britische Regierung jetzt die Vorschriften für die Start- und Landerechte. Wer auf Slots verzichtet, darf weiterhin seine Startrechte behalten. Damit soll ein „realistischer Flugplan“ ermöglicht werden. Voraussetzung für diese Regelung ist jedoch, dass die Airlines ihre gestrichenen Flüge bis kommenden Freitag mitteilen. Für später abgesagte Flüge gilt die gelockerte Vorschrift nicht.

Streiks drohen europaweit
Die British Airways begrüßte die Maßnahme bereits. Damit könnten Flüge zu beliebten Urlaubszielen geschützt werden. Dennoch droht der Linie ein Streik, da Beschäftigte zehn Prozent mehr Lohn verlangen. Von Streiks ist derzeit auch der Pariser Flughafen Roissy-Charles-de-Gaulle betroffen, wo am heutigen Samstag zwischen 7 und 14 Uhr ein Fünftel der geplanten Starts und Landungen gestrichen werden musste. Bereits am Freitag waren 17 Prozent ausgefallen. Die Streikenden fordern mehr Lohn und bessere Arbeitsbedingungen. So sei das Personal trotz der verstärkten Nachfrage nach Flügen nicht aufgestockt worden. Roissy-Charles-de-Gaulle ist der zweitgrößte Passagierflughafen Europas nach London Heathrow.

Bei der skandinavischen Fluggesellschaft SAS wurde hingegen ein geplanter Streik von Piloten und Pilotinnen verschoben. Die Verhandlungen über einen Tarifvertrag würden voranschreiten, sagte eine Teilnehmerin. Die schwedische Pilotenvereinigung wirft dem Unternehmen SAS vor, die Pandemie genutzt zu haben, um fast die Hälfte der Piloten und Pilotinnen zu entlassen. Sollte tatsächlich gestreikt werden, würden hunderte Flüge täglich in Schweden, Norwegen und Dänemark ausfallen.

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