Mit brutalen Erziehungsmethoden soll ein Ehepaar über Jahre vier Kinder misshandelt haben. Papa und Stiefmama sehen es beim Prozess im Landesgericht Salzburg anders.
Es steht Aussage gegen Aussage. Die Staatsanwältin spricht in der Anklage wegen fortgesetzter Gewaltausübung von „drakonischen Erziehungsmaßnahmen“, die das Ehepaar – der Papa und die Stiefmama, letztere eine ausgebildete Kindergartenpädagogin – an ihren vier Kindern zwischen 2009 und Dezember 2018 durchgeführt haben sollen. Die Anklägerin nannte beim Prozess am Donnerstag im Landesgericht Salzburg auch mehrere Beispiele: Ohrfeigen, Treppen hinunterstoßen, nackt an der Wand stehen, stundenlange Kniebeugen und Liegestütze, Abduschen mit kaltem Wasser, Drohungen, Beschimpfungen und weiteres. „Die Anklage stützt sich auf die Aussagen der Zeugen“, also von drei Kindern, betonte die Anklägerin.
Eltern bestreiten die Vorwürfe
„Es waren strenge Erziehungsmaßnahmen, aber keine überschießenden“, entgegnete der Verteidiger. Und die angeklagten Eltern bestritten fast zur Gänze die Vorwürfe: Nur eine Ohrfeige habe sie ihrem Sohn einmal gegeben, meinte die Stiefmama. Laut sei sie oft gewesen, aber sonst stimmen die Vorwürfe nicht, was drei der vier Kinder in den Verhören schilderten. Vielmehr seien sie beeinflusst worden, mutmaßten Papa und Stiefmama eine Intrige: von der Tochter und der leiblichen Mutter, die 2008 die Obsorge abgab.
Das Gericht will noch Zeugen hören und vertagte den Prozess.
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