Ein Gastronom in Strobl (Salzburg) sucht dringend Personal und ärgert sich über das AMS. Weil Mitarbeiter fehlen, laufen seine Betriebe nur mit Einschränkungen.
Josef Schmeisser aus Strobl ist Gastronom mit Leib und Seele. Neben dem Gasthaus Kirchenwirt betreibt er noch eine Weinbar, einen Eissalon und ein Badebuffet. Die Geschäfte liefen eigentlich gut, wäre da nicht die chronische Personalnot. „Ich muss schauen, dass mir meine Mitarbeiter erhalten bleiben“, erzählt Schmeisser, der nun schweren Herzens die Notbremse ziehen musste. Von seinen Betrieben kann er aktuell nur den Kirchenwirt und das „Kiwi“ am Waßbad aufsperren. „Seit April arbeite ich 100 Stunden pro Woche. Mein Tag beginnt um 8 Uhr und endet erst nach Mitternacht“, erzählt Schmeisser.
Seit April arbeite ich 100 Stunden pro Woche. Mein Tag beginnt um 8 Uhr und endet erst nach Mitternacht.
Josef Schmeisser
Inserate für rund 15.000 Euro geschaltet
Das Problem: Trotz gratis Personalzimmern in See-Nähe, Mopeds für die Mitarbeiter und Löhnen weit über dem Kollektivvertrag, finden sich kaum geeignete Bewerber. Rund 15 Mitarbeiter fehlen für die Sommersaison. „Ich habe Inserate für rund 15.000 Euro geschaltet. Bewerbungsgespräche haben sich aber nur vier ergeben. Nehmen konnte ich dann schlussendlich einen Bewerber“, ist der Strobler Wirt frustriert.
Und just die Beschäftigung dieses Mitarbeiters, der aus Marokko stammt, hätte das AMS nach wochenlangen Warten zunächst - laut telefonischer Auskunft der Wirtschaftskammer - abgelehnt. Er habe gedacht: „Das kann es jetzt nicht sein. Erst passiert wochenlang nichts und dann lehnen die den Antrag auf Beschäftigung einfach ab.“
Positiver Bescheid nach wütendem Facebook-Post
Einen wütenden und viel beachteten Facebookeintrag später erhielt Schmeisser dann am Mittwochabend doch noch einen positiven Bescheid für seinen marokkanischen Bewerber. „Ich erwarte mir, dass sich die Verantwortlichen ernsthaft mit uns und unserer Situation auseinandersetzen“, so Schmeisser.
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