Interview

Die Ernährung ist gesichert

Salzburgs Landwirtschaftskammer-Chef Quehenberger.

(Bild: Landwirtschaftskammer)

Salzburgs Landwirtschaftskammer-Präsident Rupert Quehenberger sieht möglichen Lebensmittelengpässen im Zuge des Ukraine-Kriegs gelassen entgegen.

Herr Präsident, gibt es für Salzburgs Bauern im Zuge des Ukraine-Kriegs schon Engpässe?

Grundsätzlich muss man sagen, dass es aktuell keine Versorgungskrise gibt, sondern eine ,Preiskrise‘, die durch hohe Inputkosten und Betriebsmittelkosten verursacht wird. Eine Versorgung mit Getreide, Milch oder Rind-/Schweinefleisch ist in Österreich für die menschliche Ernährung gesichert. Die Salzburger Betriebe merken die Preissteigerungen vor allem bei den stark gestiegenen Betriebsmittelkosten wie Kraftfutter, Diesel- und Strompreise. Auch Mineraldünger ist sehr stark gestiegen. Etwa Kalkammonsalpeter von 250 Euro pro Tonne auf rund 900, obwohl dieser in der Salzburger Grünlandwirtschaft fast nicht eingesetzt wird, sondern vor allem bei den Ackerbaubetrieben im Osten von Österreich. In der Milchwirtschaft machen z.B. die Kraftfutterkosten je nach Betriebsausrichtung zw. 20 und 40 Prozent der Kosten aus und sind gegenüber dem Vorjahr um cirka 40 Prozent gestiegen.

Befürchten Sie Einschnitte?

Die Versorgung für die menschliche Ernährung ist in Österreich gesichert. Jedoch könnten Auswirkungen wie bei einem Gasstop auch Einfluss auf die Lebensmittelproduktion haben, weil Lebensmittelverarbeiter wie Molkereien oder Schlachtbetriebe Prozesswärme teilweise mit Gas erzeugen. Die Landwirte müssen die gestiegenen Preise weitergeben, da sie sonst auf den Kosten sitzen bleiben und ihre Betriebe nicht mehr wirtschaftlich führen können.