Junge Häuslbauerin

„Freunde schütteln wegen 700.000-Euro-Kredit Kopf“

Salzburg
27.05.2022 09:00
Eine junge Salzburgerin (29) erzählt, warum sie sich trotz großer Ungewissheit für den Eigenheim-Bau entschieden hat.

Frau S., Sie sind 29 Jahre alt, haben sich mit Ihrem Lebensgefährten (30) gerade dazu entschlossen, ein Haus zu bauen - großer Kredit inklusive. Schlafen Sie noch gut?

Es ist ein riesiger Schritt, aber ich bin auch von der Investition überzeugt. In unsicheren Zeiten mit Inflation, Krieg und Co. ist es eine gute Idee, in etwas Bewährtes wie eine Immobilie zu investieren. Wir hatten zudem Glück, den Kredit schon im Februar unterschreiben zu können. Wir schlafen gut.

Erzählen Sie bitte von den Kreditkonditionen.

Wir haben uns 2021 einen Grund im Grenzgebiet in Oberösterreich für 200 Euro pro Quadratmeter gekauft. Für Salzburger Verhältnisse ist das sehr günstig. Nur so ist es möglich, ein Haus drauf zu bauen. Zusätzlich zum Kredit für den Grund haben wir einen für den Hausbau aufgenommen. Die Kreditgesamtsumme beträgt 700.000 Euro, fixverzinst auf 15 Jahre knapp unter 1,5 Prozent. 2200 Euro müssen monatlich zurückgezahlt werden. Aus Interesse haben wir uns gerade noch einmal ausrechnen lassen, was die Finanzierung drei Monate später ausmachen würde, wegen der gestiegenen Zinsen. Wir müssten 150.000 Euro mehr zurückzahlen.

700.000 Euro sind ein Riesenkredit für ein junges Pärchen. Wie geht das?

Wir sind beide in der Stadt Salzburg angestellt. Wir haben beide studiert, verdienen gut. Wir sind aber unter Bekannten und Freunden aktuell die Einzigen, die sich drüber trauen. Wir ernten recht viel Unverständnis, in so unsicheren Zeit einen derart großen Kredit aufzunehmen.

Apropos Unsicherheit: Rohstoffe, Baumaterialien schießen preislich in die Höhe. Handwerker geben kaum noch Fixpreise aus. Egal?

Nein! Wir haben nirgends Preissicherheit, das stimmt. Das ist der Punkt, der uns Kopfzerbrechen bereitet. Wir wissen nicht, ob nicht der Beton für den Keller morgen plötzlich um 20.000 Euro mehr kostet. Wenn es hart auf hart kommt, werden wir mit viel Eigenleistung am Bau gegen die Teuerung ankämpfen. Ankämpfen müssen. Wir nehmen auch in Kauf, vielleicht nicht wie geplant schon 2023 einziehen zu können oder einzelne Elemente erst später fertigzumachen!“

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