Energiekosten steigen

„Triage“: Bier bald nur noch für bestimmte Kunden?

Wirtschaft
26.05.2022 18:11

Der Vertriebschef der deutschen Brauerei Erdinger Weißbräu, Josef Westermeier, hält Bier für viel zu billig. Er bringt daher eine „Weißbier-Triage“, also eine Priorisierung bei den Absatzwegen, ins Spiel. Es müsste also entschieden werden, welcher Kunde wie viel Bier noch bekommen würde. „Hier hätten die treuesten Kunden Vorrang“, so Westermeier. 

Vor dem Hintergrund von explodierenden Energiekosten müsste Bier viel teurer werden, sagte Westermeier dem Nachrichtenportal „t-online“ am Donnerstag. „Theoretisch könnte ein Kasten (eine Kiste, Anm.) Weißbier drei bis vier Euro teurer werden. Wann genau, ist offen.“ Es hänge vom Handel ab, ob die Kunden letztlich tiefer in die Tasche greifen müssten.

„Am Ende werden viele Biermarken nicht überleben“
Die Preise für Bier seien in den letzten Jahren weniger gestiegen als für andere Produkte. „Schuhe, Autos und so weiter sind heutzutage aber viel teurer. Nur Lebensmittel und Bier kosten nahezu das Gleiche, sie sind viel zu günstig“, sagte Westermeier. „Wenn der Handel und die Kunden nicht verstehen, dass Bier auch etwas wert ist, wird es einen radikalen Umbruch in der Branche geben. Am Ende werden viele Biermarken nicht überleben.“

„Brauen verbraucht viel Energie“
Brauen verbrauche viel Energie. Die gestiegenen Kosten seien „grausam, sie haben sich verdreifacht“. Bei einer Gaskrise wegen des Ukraine-Kriegs müsste das Familienunternehmen abwägen, was es noch produzieren könne und was nicht.

Zitat Icon

Schuhe, Autos und so weiter sind heutzutage aber viel teurer. Nur Lebensmittel und Bier kosten nahezu das Gleiche, sie sind viel zu günstig.

Josef Westermeier, Vertriebschef der deutschen Brauerei Erdinger Weißbräu

„Fassbier wäre am wenigsten gefährdet, das ist am wenigsten energieintensiv. Überspitzt ausgedrückt: Wir bräuchten eine ,Weißbier-Triage‘, eine Priorisierung bei den Absatzwegen.“ Es müsste also entschieden werden, welcher Kunde wie viel Bier noch bekommen würde - hier hätten die treuesten Kunden Vorrang.

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