Frauen stärken

„Das Potenzial ist noch nicht ausgeschöpft“

Vorarlberg
05.05.2022 13:23

Das Female Future Festival am Bodensee machte sich heuer nicht nur für Empowerment der Frauen in der Arbeitswelt stark. Auch die Nachwehen der Corona-Krise und der Krieg in der Ukraine standen auf der Agenda ganz weit oben.

„Was sind das für unglaubliche Zeiten?“, fragen die Festival-Gründerinnen Patricia Zupan und Verena Eugster zurecht im Vorwort zum Begleitheft der diesjährigen Auflage des Female Future Festivals am Bodensee. Statt der erhofften Normalität nach zwei Jahren Pandemie brach Ende Februar der Krieg in der Ukraine aus.

Um dieser Katastrophe Raum zu geben, wurde Tatjana Kiel, CEO von Klitschko Ventures und langjährige Geschäftspartnerin von Dr. Wladimir Klitschko, als Speakerin eingeladen. Sie eröffnete im Talk mit Eugster einen spannenden Festival-Tag, der an Emotionalität nicht zu überbieten war.

Standing Ovations für Engagement für die Ukraine
Kiel steht in ständigem Austausch mit den Klitschko-Brüdern und hat die Initiative #WeAreAllUkrainians ins Leben gerufen. Sie schilderte eindrücklich die nervenaufreibende Situation in der Ukraine und die grauenvollen Zustände im Kriegsgebiet.

Neben dem Transport von Gütern, der sicheren Unterbringung von Geflüchteten im DACH-Raum und dringend benötigten finanziellen Spenden könne man am meisten helfen, indem man weiterhin laut bleibe. „Wenn Putin die Ukraine einnehmen würde, hört er da nicht auf. Man muss überlegen, was es bedeutet, wenn eine Demokratie angegriffen wird. Was heißt das für uns alle?“, machte Kiel den Ernst der Lage deutlich.

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Wenn Putin die Ukraine einnehmen würde, hört er da nicht auf. Man muss überlegen, was es bedeutet, wenn eine Demokratie angegriffen wird. Was heißt das für uns alle?

Tatjana Kiel

Die toughe Managerin unterstrich im Rahmen des Female Future Festivals besonders die Kraft der Frauen, die sich entweder als Krankenschwestern an der Front einsetzen oder ihre Kinder versteckt in Schächten gebären müssen: „Derzeit werden in der Ukraine ca. 10.000 Babys pro Monat geboren und die Kinder kommen oft zu früh zur Welt, weil die Frauen immens unter Stress stehen. Wir schicken nun alles Notwendige, um den Müttern und ihren Kindern ein bisschen Sicherheit im Wochenbett zu ermöglichen.“

Mit Standing Ovations wurde der Einsatz von Kiel vom Publikum gewürdigt. Die Festival-Organisatorinnen haben zudem finanzielle Unterstützung sowie eine eigene Sachspenden- und Güter-Sammlung beim Bodensee Frauenlauf zugesichert.

Der Schritt aus der Opferrolle
Auch die unglaubliche Geschichte von Action-Model Miriam Höller ließ eine Welle der Emotion durch das Publikum schwappen. Nach dem Verlust ihres Lebenspartners Hannes Arch, der bei einem Flugzeugabsturz ums Leben kam, und zwei gebrochenen Beinen kämpfte sich die Ex-Stuntfrau ins Leben zurück. Schon als Kind war es ihr größter Traum, eine Actionheldin zu werden. Auf dem Höhepunkt ihrer Karriere brachen dann die zwei erwähnten Schicksalsschläge über sie herein, die sie die Kontrolle über ihr Leben verlieren ließen.

Heute steht sie wieder strahlend auf der Bühne und macht anderen Mut, aus der Opferrolle herauszutreten. Anhand ihres Werdegangs zeigt sie, dass man an Herausforderungen wachsen kann. Besonders in unsicheren Zeiten lohne es sich, flexibel zu sein und mutige Schritte für die Verwirklichung seiner Träume zu setzen.

Ein Funke, der zum Leuchtfeuer wird
Einen Traum verfolgen auch die Eugster-Schwestern und ihr Team. Denn das Female Future Festival ist vor ein paar Jahren mit einem kleinen Funken gestartet. Nun entwickelt sich dieser kleine Funke immer mehr zu einem Empowerment-Leuchtfeuer, das auch andere Städte wie Wien, Graz und Linz, Zürich sowie München erfasst.

Und eines ist klar: Eine Plattform wie diese wird immer noch benötigt: „Das Potenzial von Frauen ist noch lange nicht ausgeschöpft und die Wirtschaft darf und muss weiblicher werden.“

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