Streit um Drogen

37-Jährige in Wiener Wohnung ermordet: Lebenslang

(Bild: Martin Jöchl)

Lebenslang wegen Mordes und versuchten Mordes lautet das Urteil gegen einen 46 Jahre alten Mann, der im November des Vorjahres eine 37-jährige Frau im Wiener Bezirk Floridsdorf mit einem Messer getötet und einen weiteren Mann lebensgefährlich verletzte hatte. Der Attacke war ein Streit um Drogen vorausgegangen. Das Urteil ist bereits rechtskräftig.

Zur Tat kam es in einer Einrichtung für Betreutes Wohnen. Das spätere Opfer und der Angeklagten - mehrfach vorbestraft - führten eine On-Off-Beziehung. Am 14. November gerieten die beiden in Streit. Der 46 Jahre alte Mann war der Ansicht, die Frau hätte ihm seine Drogenersatzpräparate gestohlen. Es habe ihn der Zorn gepackt, so der Angeklagte vor Gericht. Er ging mit einem Messer auf die 37-Jährige los und stach 12-mal auf sie ein. Die Frau starb.

(Bild: Martin Jöchl)

25 Stich- und Schnittwunden
Ein 42-Jähriger - er ist der Mieter der Wohnung, in der sich die Bluttat abspielte - kam hinzu, auch ihn attackierte der Angeklagte, wie er vor Gericht erklärte. „Ich wollte ihn nicht umbringen, habe aber den Tod billigend in Kauf genommen“, gab er zu Protokoll. 25 Stich- und Schnittwunden wurden am Körper des Opfers gezählt, es überlebte nur knapp, dank einer Not-OP.

Verteidiger Rudolf Mayer ersuchte in seinem Schlussvortrag das Gericht, „von einer lebenslangen Freiheitsstrafe abzusehen“. Dieser Bitte kam das Gericht nicht nach. Ungeachtet des Geständnisses sei aufgrund der Fülle an Vorstrafen nur mit einer lebenslangen Freiheitsstrafe das Auslangen zu finden, sagte der vorsitzende Richter in der Urteilsbegründung.

„Möchte mich entschuldigen“
„Ich habe das Urteil verstanden“, bemerkte der 46-Jährige nach kurzer Rücksprache mit seinem Verteidiger, „ich nehme das Urteil an“. Bevor er von der Justizwache abgeführt wurde, hielt er noch fest: „Ich möchte mich entschuldigen, es tut mir leid.“