29.04.2022 12:00 |

Unterwegs in Lend

Ortschefin setzt auf Politik der kleinen Schritte

Gästebetten-Rückgang, ein dickes Minus im Haus der Senioren wegen Corona: Pinzgaus östlichste Gemeinde hält Ortschefin Michaela Höfelsauer ordentlich auf Trab.
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Wer Lend sagt, muss auch SAG sagen. Seit 125 Jahren prägt das Aluminium-Unternehmen die Pinzgauer Gemeinde. Das Verhältnis mit dem Spezialisten für KFZ- und Bahnteile sei wie eine Ehe gewesen, sagt Michaela Höfelsauer. Einst hat der Leitbetrieb den Großteil der Kommunalsteuer in der 1250-Seelen-Gemeinde beigesteuert, bei Straßenbau und Co. geholfen. Diese Zeiten sind vorbei. Die Salzburger Aluminium AG hat auch wegen der Corona-Pandemie abspecken müssen. „Sie bleiben in Lend, bauen auch um“, sagt die Bürgermeisterin. Nach ganz inniger Ehe klingt das aber nicht mehr.

Höfelsauer (55) sucht nach weiteren Leitbetrieben. Mit der Moritz Weiss GmbH (Holz) und dem über 100 Mitarbeiter starken Heinrich Bau gibt es gleich zwei. Arbeitsplätze entstehen auch bei „Zwei- bis Drei-Mann-Unternehmen, einem Tischler, einem Elektriker etwa“, sagt Höfelsauer. Zudem ein Lichtblick: Ein weiterer Standort der Fußball-Akademie von Red Bull bei der Sportanlage.

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Ich würde von Lend nicht mehr weggehen wollen. Der Zusammenhalt ist gut, das Vereinsleben wird hochgehalten. Das kann ich als Mitglied vom Trachtenverein und Co. sagen.

Theresa Gattringer gefällt, dass alte Werte hochgehalten werden.

Tourismus und neue Wohnungen für Embach
Wer Lend sagt, muss freilich auch Embach sagen. In der zweiten Katastralgemeinde auf über 1000 Metern Seehöhe, sieht die Ortschefin Potenzial. Dort wolle man auf 6000 Quadratmetern per Baulandsicherungsmodell Wohnraum schaffen, den Tourismus ankurbeln. Das Problem: „Uns fehlen Gäste-Betten, weil viele Erben nicht übernommen haben.“

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Lend ist eine außergewöhnlich ruhige Gemeinde. Ich fühle mich aber auch sehr wohl, weil hier sehr viele nette Menschen leben. Ich bin recht glücklich.

Für Dombóné Szep Anikó ist die Lebensqualität in Lend hoch.

Negativ auf den Haushalt hat sich das mit Dienten und Taxenbach betriebene Haus der Senioren mit 41 Betten ausgewirkt. Corona hat ein Loch in Höhe eines niedrigen sechsstelligen Euro-Betrags entstehen lassen. „Wir wollen die Talfahrt umkehren“, gibt sich Höfelsauer kämpferisch. „In vielen kleinen Schritten!“

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