Einkaufskosten steigen

Unsere Nahversorger werden Preise anheben müssen

Tirol
28.04.2022 11:59

Das Tiroler Lebensmittelgewerbe blickt trotz wachsender Herausforderungen optimistisch in die Zukunft. Die heimischen Bäckereien, Konditoreien, Metzgereien sowie Nahrungs- und Genussmittelbetriebe können auf die Nachfrage regionaler Produkte bauen. Die derzeitige Teuerungswelle setzt aber auch diesen Branchen massiv zu.

Gerade in Zeiten der Pandemie ist das Bewusstsein für handwerklich produzierte Lebensmittel in der Tiroler Bevölkerung deutlich gestiegen. Diese positive Entwicklung schlägt sich auch in den Zahlen der aktiven Betriebe der Tiroler Lebensmittelgewerbe nieder. „Heute verzeichnen wir 580 heimische Betriebe. Doch wie beinahe alle anderen Branchen sind auch wir vom Fachkräftemangel betroffen“, erläutert WK-Innungsgeschäftsführer Simon Franzoi.

Mitarbeiter und Auszubildende für das traditionelle Handwerk zu begeistern, soll nun mit einer Informationsoffensive der neuen Online-Plattform www.tirol-schmeckt.at gelingen.

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Vor den Discountern haben wir schon lange keine Angst mehr, denn der Kunde schmeckt den Unterschied.

Peter Mayr, stellvertretender Berufsgruppensprecher der Konditoreien

„Höchste Qualitätsstandards“
Die Sparten Bäckerei und Konditorei müssen vor allem der Konkurrenz durch private „Hausküchen“ und dem Angebot in Discountern entgegentreten. Der stellvertretende Berufsgruppensprecher der Konditoreien, Peter Mayr, gibt sich aber zuversichtlich: „Man darf nicht vergessen, dass wir unter den höchsten Qualitätsstandards arbeiten und unsere Waren mit regionalen Zutaten mit gelerntem Handwerk produzieren. Vor den Discountern haben wir schon lange keine Angst mehr, denn der Kunde schmeckt den Unterschied.“

Preiserhöhung unumgänglich
Durchaus prekärer ist die Situation der Tiroler Metzger. Die steigenden Kosten für Futtermittel haben den Einkaufspreis von Schweinefleisch zuletzt um 40 Prozent erhöht. „Diese Preise kann man nicht eins zu eins an den Kunden weitergeben. Die Differenz müssen wir tragen“, sagt Peter-Paul Schweighofer. Doch auch in den anderen Sparten sei eine Preiserhöhung in Zukunft unumgänglich.

Was bedeutet das schon heute für den täglichen Einkauf?
Im März 2022 war etwa Butter 21,4 Prozent teurer als im Vorjahresmonat. Weizenmehl stieg um 19,7 Prozent, Weißbrot um 12,6 Prozent. Klickt man sich durch die aktuelle Teuerungsliste, die die „Krone“ anhand von Daten der Statistik Austria erstellt hat, stößt man auf ein rotes Farbenmeer. Fast alles wurde teurer, das Leben ist für immer mehr Menschen schlichtweg nicht mehr leistbar. Aber überzeugen Sie sich mit der „Krone“-Teuerungstabelle selbst!

Für Mehrheit ist Einkauf kaum noch leistbar
Bereits bei über 80 Prozent der Österreicher wirken sich die steigenden Preise übrigens auf das Konsumverhalten aus, wie aus einer Umfrage des Instituts für Demoskopie und Datenanalyse (IFDD) im Auftrag der „Krone“ hervorgeht. Die Teuerung bei Lebensmitteln, Strom und Sprit trifft die Menschen am stärksten, es folgen Gas und Mieten. Die seit Pandemie-Beginn und durch die Inflation von fast sieben Prozent hochgeschwappte Teuerungswelle trifft vor allem Haushalte mit geringem Einkommen schmerzlich.

Julia Narr und Anja Richter, Kronen Zeitung

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