In Mauthausen

KZ-Gedenken: Belarus will Bitte ignorieren

Oberösterreich
26.04.2022 12:51

Das offizielle Minsk plant anscheinend die Bitte des Mauthausen Komitee Österreich (MKÖ) zu ignorieren, am 15. Mai keine Vertreter zur traditionellen Befreiungsfeier des KZ Mauthausen zu entsenden. Die Einladung sei nicht zurückgezogen worden und ungeachtet österreichischer Medienberichte hat die Botschaft vor, an den Gedenkveranstaltungen teilzunehmen, sagte am Dienstag der Sprecher des belarussischen Außenministeriums, Anatoli Glas.

„Zum Stand von heute hat niemand die Einladung zurückgezogen, (...) und die Botschaft ist eingeladen, hat vor und wird auch teilnehmen“, erklärte Glas. Man tue dies alljährlich wegen eines „Rufs des Herzens“ und nicht auf Basis irgendwelcher Einladungen. „Dies ist unsere heilige Pflicht, die wir erfüllen“, betonte der Sprecher laut der Homepage seines Ministeriums.

„Wir bitten sie, nicht zu kommen“
„Wir haben sie nicht ausgeladen, sondern wir bitten sie, nicht zu kommen“, erläuterte der Vorsitzende des Mauthausen Komitees Österreich, Willi Mernyi, am Dienstag. Nachdem sich die Botschaft von Belarus trotz dieser Bitte angemeldet habe, habe man sie am Montag noch einmal auf dieses Anliegen hingewiesen, sagte er.

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Wir haben sie nicht ausgeladen, sondern wir bitten sie, nicht zu kommen.

Willi Mernyi, Vorsitzender des Mauthausen Komitees Österreich

Teilnahme unvereinbar mit Mauthausen-Schwur
Mernyi hatte bereits vergangene Woche erklärt, dass eine Teilnahme von offiziellen Vertretern aus Belarus und Russland derzeit unvereinbar mit dem Mauthausen-Schwur der überlebenden Häftlinge sowie deren Wunsch nach Friede und Freiheit wäre. Er verwies damit auf den russischen Krieg gegen die Ukraine, der am 24. Februar auch mit belarussischer Hilfe begonnen hatte.

Russische Botschaft „tief enttäuscht“
Vor der aktuellen Reaktion aus Minsk hatte sich die russische Botschaft in Wien vergangene Woche „tief enttäuscht“ über die Entscheidung der Veranstalter gezeigt. Man habe die Kultur der historischen Erinnerung in Österreich geschätzt, schrieb die Botschaft in der Vergangenheitsform. Die österreichische Gesellschaft habe einen langen und schweren Weg in Bezug auf das Bewusstsein der schweren Last der Verantwortung für Verbrechen in der Nazizeit zurückgelegt, wurde kommentiert.

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