Die Stimme von Rupert Huber war noch am Dienstagabend zittrig, als er von der Rettungsaktion erzählte. "Wir waren mit unseren Rädern auf dem Heimweg, als ich das Kind – ich wusste ja nicht, ob Bub oder Mädchen – im Wasser treiben sah. Nur eines weiß ich genau: Der Kleine war kurz vor dem Sterben", berichtet Rupert Huber.
Zusammen mit Klaus Vorreiter und dem Geschäftsführer der Ferienregion Nationalpark Hohe Tauern, Christian Wörister, hat der Uttendorfer (58) dann sein eigenes Leben riskiert, um das von Frederik zu retten. "Ich sah nur Blut, als er immer wieder an die Oberfläche kam. Er rief gar nicht um Hilfe, sondern schrie einfach", schildert der Lebensretter. Er rannte das Ufer entlang, bis er den Buben überholt hatte, und stürzte sich dann in die kalten Fluten.
"Konnte ihn ja nicht sterben lassen"
"Die Kälte, die habe ich nicht bemerkt. Ich konnte ihn einfach nicht sterben lassen", sagt der mit der "Goldenen Krone" Ausgezeichnete. An den Haaren zog er Frederik Richtung Ufer, Christian Wörister und Klaus Vorreiter, der geistesgegenwärtig gleich die Einsatzkräfte rief, halfen ihm. "Wenn es mir nicht gelungen wäre, war Christian bereit, weiter zu laufen, um einen zweiten Versuch zu starten", ist Rupert ein bisschen stolz, dass seine Radfreunde ebenfalls so schnell reagiert haben.
Die Strömung an der Unglücksstelle war wegen des Kraftwerkes enorm stark. "Ja, ich habe kurz gezögert, ob ich hineinspringen soll", gibt der Held des Tages ehrlich zu. "Ich war noch nie in der Salzach und hatte ein bisschen Angst."
Frederik wurde mit Verletzungen ins Krankenhaus Mittersill gebracht. Er wird brauchen, um sich zu erholen, aber auf ihn warten dank seiner drei Retter noch viele schöne Jahre.
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