Drama vor Shiretoko

Boot vor Japan gekentert: Zehn Todesopfer gefunden

Ausland
24.04.2022 11:00

Einen Tag nach dem Kentern eines Ausflugsboots vor Nordjapan hat die Küstenwache zehn Menschen aus dem eiskalten Meer vor der Küste der Halbinsel Shiretoko aus der rauen See und zwischen Felsen geborgen. Die Vermissten waren nicht bei Bewusstsein und wurden ins Krankenhaus gebracht. Dort konnte jedoch nur noch ihr Tod festgestellt werden. Nach den übrigen der insgesamt 26 Menschen an Bord und dem Boot selbst wird weiterhin gesucht.

Das Unglück ereignete sich in den Gewässern vor den beliebten Kashuni Wasserfällen, rund 27 Kilometer nordöstlich des Heimathafens des Unglücksboots.

Suche als Wettlauf mit der Zeit
Die japanische Marine beteiligte sich bei der Suche nach Überlebenden. Die Einsatzkräfte hatten aus der Luft und mit Booten die ganze Nacht durch nach Überlebenden gesucht, hieß es laut des TV-Senders NHK. Es war ein verzweifelter Wettlauf mit der Zeit: Die Überlebenschance im eisigen Wasser sank mit jeder Stunde. Die Wassertemperatur an der Meeresoberfläche betrug nur zwei bis drei Grad. 

Die „KAZU I“ hatte am Samstag gegen Mittag einen Notruf abgesetzt, es sei leckgeschlagen. Kurz darauf meldete die Besatzung, dass das Boot starke Schlagseite habe, bevor der Kontakt schließlich abbrach. An Bord befanden sich neben zwei Mann Besatzung 22 erwachsene Passagiere sowie zwei Kinder. Alle hätten Sicherheitswesten getragen. Jedoch hätten nicht alle Geborgenen eine solche Weste auch umgehabt. Möglicherweise hätten einige ihre auf See verloren.

Nach Angaben des Betreibers sollte das Boot am Samstag gegen 13 Uhr in den Hafen zurückkehren.

Vor der Halbinsel Shiretoko herrschten hoher Wellengang und starke Winde. Die Halbinsel im Nordosten Hokkaidos, Japans nördlichster Hauptinsel, ist wegen ihres Treibeises ein beliebtes Ausflugsziel und als Heimat vieler seltener Tierarten und Pflanzen seit 2005 Weltnaturerbe.

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