In Oberösterreich

Mit Musik und Tanz aus dem Trauma der Flucht

Oberösterreich
08.04.2022 06:00
Wo Sprache und beruhigende Worte nicht mehr ausreichen, können Musik und Tanz Kraft und Unterstützung geben und Ängste lindern: So hilft Oberösterreichs Landesmusikschulwerk mit Direktor Karl Geroldinger zahlreichen durch Krieg und Flucht traumatisierten Kindern aus der Ukraine.

Das Leid, das dieser Krieg verursacht, ist für uns oft nicht mehr vorstellbar: „So gibt es zum Beispiel einen Buben, der durch ein Trauma nahezu nicht mehr spricht, der aber täglich stundenlang Gitarre spielt und sich so ausdrücken kann“, erzählt Direktor Geroldinger. „Viele Kinder haben als ihr einziges persönliches Gut ihr Instrument auf der Flucht mitgenommen!“  Neben Musikinstrumenten gehört auch der Tanzunterricht zu den zentralen Bereichen in den Musikschulen. So übt das ukrainische Mädchen Anastasiia H. (11 Jahre, Foto) bereits regelmäßig mit ihrer Lehrerin Susanne Kao in der LMS Ohlsdorf. Anastasiia tanzte zuvor schon seit sieben Jahren in der Ukraine und trainierte zuletzt dreimal pro Woche.

Gemeinden und Gastfamilien vermitteln
Insbesondere Kinder und Jugendliche leiden unter dem Kriegszustand, traumatischen Erlebnissen, getrennten Familien, dem Verlust des Zuhauses und der Flucht an sich. Oberösterreich versucht hier, bestmöglich zu betreuen und zu helfen – eben auch in den oö. Landesmusikschulen, wo die Kinder über Vermittlung von Gemeinden und Gastfamilien hinkommen.

Auch Landeshauptmann ist bewegt
Diese Art der musikalischen Gastlichkeit bewegt auch LH Thomas Stelzer (ÖVP) besonders: „In Oberösterreich wollen wir junge Menschen, die ihre Heimat verlassen mussten, bestmöglich begleiten, ihnen Halt und Hoffnung geben. Ein Danke an die Pädagoginnen und Pädagogen, die hier viel bewirken!“ Aktuell sind in Oberösterreich 1782 Kinder und Jugendliche im Alter von sieben bis 17 Jahren aus der Ukraine mit Hauptwohnsitz in Oberösterreich registriert. Dazu kommen noch 509 kleine Kinder von 0 bis 6 Jahren.

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