Ärztekammer-Wahl

Pandemie hat großen Einfluss auf Ärzte-Wahl

Salzburg
05.04.2022 10:00
Am Freitag wählen 3400 Salzburger Ärzte ihre Standesvertretung. Ärztekammer-Präsident Karl Forstner tritt noch einmal an. Nicht zuletzt aufgrund der Corona-Pandemie hat sich eine neue, dritte Liste gebildet, die mit Maßnahmen-Kritik in die Standesvertretung will.

Kaum einmal standen die Medizin und die Ärzte so stark im öffentlichen Scheinwerferlicht wie in den vergangenen zwei Pandemie-Jahren. Spitalsärzte, Hausärzte, Fachärzte, Mediziner im Turnus – sie alle waren auf teils dramatische Weise von den Corona-Auswirkungen betroffen. Nun wählen sie ihre Vertreter, die gemeinsam das Ärzteparlament bilden (genauer Wahlmodus siehe Kasten).

Kein Wunder, dass die Pandemie auch bei der Ärzte-Wahl eine große Rolle spielt. In Salzburg tritt eine neue Liste an. Neben den „Vereinten Ärzten Salzburg“ von Kammerpräsident Karl Forstner und den „Unabhängigen – Freie Ärzte und Wahlärzte“ tritt diesmal auch die Liste „Zukunft Medizin“ an.

Arbeitsbedingungen für Ärzte als großes Thema
Neue Listen sorgten in anderen Bundesländern schon für Überraschungen. In Wien zog ein Ableger der durch Corona aufgekommenen MFG-Partei in die Ärztekammer ein. Ein MFG-Ableger ist „Zukunft Medizin“ nicht. Aber: „Wir haben MFG-Anhänger bei uns“, stellt Listen-Chef und Allgemeinmediziner Walter Wührer klar. Er sieht seine Gruppe nicht als impfkritische Liste. Es gebe Impfkritiker auf der Liste, aber auch Befürworter.

So findet sich auch ein Tennengauer Arzt auf der Liste, der im Herbst mit der Verschreibung des Anti-Wurmmittels Ivermectin für Corona-Patienten in die Schlagzeilen geriet. Wührer und seine Mitstreiter wollen frischen Wind in die Kammer bringen und die Entscheidungsfreiheit der Ärzte in der Medizin bewahren.

Forstner will die Corona-Folgen für den Arztberuf angehen. „Wir müssen den Beruf und die Arbeitsbedingungen attraktiv halten“, sagt er. Die pandemiebedingte Arbeitsverdichtung gelte es wieder aufzulösen. Im niedergelassenen Bereich sei ein Anpassen der Honorare eine wichtige Aufgabe. In Sachen Impfung lässt Forstner keine Zweifel aufkommen. „Die Erfolge der Corona-Impfung sind unbestreitbar. Wir haben zwar viele Infizierte, die Verläufe sind aber unvergleichlich weniger schwer“, erklärt er.

Eine Anpassung der Honorare fordert auch Norbert Stöckl von den Unabhängigen, vor allem für Hausärzte. Diese würden für die gleichen Leistungen weniger als Fachärzte bekommen. „Wir wollen nicht mehr Ärzte zweiter Klasse sein“, sagt Stöckl. Außerdem will seine Liste mehr Demokratie, Transparenz und Dialog in die Kammer bringen.

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