Federer chancenlos

Nadal triumphiert in Paris und egalisiert alten Borg-Rekord

Sport
05.06.2011 20:08
Nach 3:40 Stunden sinkt er in die Knie und kann es nicht fassen: Rafael Nadal hat mit seinem sechsten Triumph in Roland Garros den legendären Schweden Björn Borg eingeholt und sich selbst schon mit gerade 25 dem Legendenstatus in dieser Sportart genähert. Der Weltranglisten-Erste rang am Sonntag im Finale der French Open den Schweizer Roger Federer mit 7:5, 7:6 (3), 5:7, und 6:1 nieder.

Nadal sicherte sich damit nicht nur Grand-Slam-Titel Nummer zehn, im Welt-Tennis bleibt er durch diesen Sieg vorerst auch weiter die Nummer eins.

"Du hast ein tolles Turnier gespielt. Es tut mir leid für heute, aber wir haben ein tolles Match gespielt", sagte Nadal in Richtung Federer, nachdem er den "Coupe de Mousquetaire" zum sechsten Mal gen Himmel gestreckt hatte. Mit unwiderstehlicher Kampfkraft hatte sich der Sandplatz-König erneut ins Endspiel gebracht, und auch in diesem zeigte er seine Qualitäten vor 15.000 Zuschauern. Federer war letztlich doch auch etwas zu fehlerhaft.

Vierte Federer-Finalniederlage gegen Nadal in Paris
Der Schweizer durfte sich dennoch über ein großartiges Turnier freuen, bei seinem Halbfinal-Erfolg über Novak Djokovic sah man in diesen 14 Tagen das wohl hochklassigste Match. "Ich gratuliere dir, Rafa, für ein weiteres enormes Turnier und ein Supermatch heute. Ich bin mit meinem Turnier sehr zufrieden, natürlich ist es schade, dass ich verloren habe", sagte der wie immer sportlich faire Federer, der sich in seinem fünften Paris-Finale zum vierten Mal Nadal geschlagen geben musste. Bei seinem bisher einzigen Paris-Titel hatte Federer 2009 im Endspiel den Schweden Robin Söderling bezwungen. Federer hat sich jedenfalls in dieser Form wieder für das in schon zwei Wochen beginnende Major in Wimbledon empfohlen.

In seinem ersten Major-Endspiel seit den Australian Open 2010 begann Federer stark. Er überraschte Nadal und führte nach einem schnellen Break nach 38 Minuten mit 5:2. Bei Aufschlag Nadal hatte der Eidgenosse dann einen Satzball. Doch plötzlich kam die Wende, die eigentlich die Vorentscheidung in diesem Match war. Nadal holte das Game noch und schaffte gleich das Rebreak zum 4:5. Dem 25-jährigen Mallorquiner gelangen von 2:5 bis 2:0 im zweiten Satz nicht weniger als sieben Games en suite. Nadal hat mit seinem kraftvollen Power-Tennis plötzlich die Kontrolle übernommen, während Federer im gleichen Maße sein Selbstvertrauen und die Kontrolle über das Spiel verlor.

Satzverlust setzte Federer mental zu
Beinahe verzweifelt wirkte der 16-fache Major-Sieger nach dem verlorenen Satz, den er zwei Drittel lang dominiert hatte. Bei dem Schweizer, dem der Satzverlust ganz offensichtlich mental zugesetzt hatte, häuften sich in dieser Phase auch die "misshits", die nur mit dem Rahmen getroffenen Schläge. Schnell geriet Federer wieder mit 0:2 und 1:3 in Rückstand, nur mit Mühe konnte er das 1:4 bei eigenem Aufschlag verhindern. Nadal hingegen blieb der Chef auf dem Court, auch wenn Federer das Rebreak zum 4:4 schaffte. Nadal durchbrach Federers Aufschlag neuerlich, dann verhinderte eine zehnminütige Regenpause - die erste im gesamten Turnierverlauf - wohl ein schnelles Satz-Ende. Federer gelang danach das Rebreak zum 5:5 nach zwei abgewehrten Satzbällen. Im Tiebreak war Federer aber wieder zu fehlerhaft und beging gleich drei schwere Vorhandfehler.

Nadal ging auch im dritten Satz mit 4:2 in Führung, doch mit der drohenden Niederlage vor Augen steigerte sich Federer, während sein Gegner ob des bevorstehenden historischen Erfolgs nervös wurde. Federer machte fünf Games en suite und verlängerte das Match zur Freude des Publikums mit seinem Satzgewinn. Nadal hatte in der Folge aber wieder den längeren Atem, stellte mit Breaks zum 3:1 und 5:1 endgültig die Weichen zum Sieg. Im 19. Endspiel Nadal gegen Federer bzw. dem 25. Duell der beiden Superstars behielt der vier Jahre jüngere Nadal die Oberhand. Er stellte im Head-to-Head auf 17:8-Siege.

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(Bild: KMM)



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