Prozess-Urteil

Krankhafter Narzisst muss 8000 Euro Strafe zahlen

Landesgericht Feldkirch

(Bild: Mathis Fotografie)

Ein 78-jähriger Rentner ist am Landesgericht Feldkirch zu einer Geldstrafe von 7980 Euro verurteilt worden. Dem einstigen Geschäftsmann und dreifachen Familienvater war vorgeworfen worden, vor allem seine Frau über Jahre hinweg seelisch misshandelt zu haben. Unter anderem hatte er sie mit dem Tod bedroht.

Der Angeklagte gesteht vor Gericht nur eine Teilschuld ein: „Ja, ich hab meiner Frau wüste SMS geschickt. Alles andere ist aber gelogen. Meine Frau wollte mich einfach loshaben.“ Doch das sieht seine Familie anders: „Mein Vater ist Alkoholiker. Ursprünglich wollten wir ihm nur helfen. Im Landeskrankenhaus Rankweil wurde uns dann aber gesagt, dass er ein krankhafter Narzisst sei, der sich nicht helfen lasse.“

Erniedrigungen und Todesdrohungen
Erniedrigungen, vor allem der Mutter gegenüber, und Todesdrohungen hätte die Familie seit 30 Jahren aushalten müssen. Am Ende der Zeugeneinvernahmen forderte der Staatsanwalt folglich einen Schuldspruch ein. Woraufhin der Richter den Angeklagten fragt: „Wollen Sie lieber eine Haft- oder eine Geldstrafe?“ Die Antwort: „Eine Geldstrafe, aber bitte eine kleine.“

Ratenzahlung vereinbart
Das spielt sich allerdings dann nicht. Als der Richter den Rentner schließlich wegen fortgesetzter Gewaltausübung, gefährlicher Drohung, beharrlicher Verfolgung und Nötigung zur Zahlung von 7980 Euro verdonnert, wird der etwas blass um die Nase. „Das ist jetzt schon ein bisschen viel. Mit etwas weniger wäre ich aber zufrieden.“ Letztlich ist er aber mit einer Ratenzahlung einverstanden und nimmt das Urteil an.