Matchbälle vergeben

Melzer unterliegt in zweiter Paris-Runde der Nr. 111 der Welt

Sport
26.05.2011 21:04
Jürgen Melzer hat am Donnerstag überraschend sein Zweitrunden-Spiel bei den French Open gegen den tschechischen Qualifikanten Lukas Rosol verloren. Der Weltranglisten-Achte und Vorjahres-Semifinalist von Paris musste sich der Nummer 111 der Welt nach 3:59 Stunden mit 7:6(4), 4:6, 6:4, 6:7(3), 4:6 geschlagen geben und vergab dabei im vierten Satz bei 6:5 zwei Matchbälle. Melzer büßt damit seine Position in den Top Ten des ATP-Rankings ein.

Österreichs "Sportler des Jahres 2010" wird sich nach den French Open voraussichtlich um Platz 12 wiederfinden. Melzer hatte seit Paris 2010 bei jedem Major-Turnier das Achtelfinale erreicht, zuletzt auch heuer bei den Australian Open.

"Heute kein Glück gehabt"
Natürlich ist man nach so einem Match, wenn man vier Stunden draußen steht, enttäuscht", erklärte Melzer. "Er hat sehr gut und sehr risikoreich gespielt. Ich habe meine Chancen habt, habe 4:1 im vierten Satz geführt und 4:2, 40:15. Das sind halt so Kleinigkeiten", meinte der enttäuschte Niederösterreicher nach seinem frühen Aus. Matchball eins hatte Rosol mit seinem zehnten Ass abgewehrt. "Beim zweiten Matchball kann seine Rückhand überall hingehen. Das Glück, das man auch braucht, habe ich heute nicht gehabt", sagte der Noch-Weltranglisten-Achte.

Melzer hat seine Chancen im vierten Satz vergeben, führte er doch schon 4:2 und 40:15. In der Folge hatte er bei 6:5, Aufschlag Rosol, nach 3:11 Stunden zwei Matchbälle, doch der Tscheche rettete sich ins Tiebreak und in der Folge in den fünften Satz. Im entscheidenden Durchgang führte der Außenseiter, der sich schon in der ersten Runde gegen den Franzosen Edouard Roger-Vasselin in fünf Sätzen durchgesetzt hatte, schon mit 4:1, Melzer erkämpfte den Ausgleich. "Da habe ich mich noch gut zurückgekämpft. Es waren viele einfache Fehler über das ganze Match hinweg." Zum 4:5 musste Melzer seinen Aufschlag erneut abgeben, Rosol servierte aus.

"Matchpraxis und Trainingseinheiten fehlten"
"Jeder hat gesehen, dass mein zweiter Aufschlag nicht vorhanden ist. Es waren immer wieder Games dabei, wo er mir auf den zweiten einen Winner nach dem anderen geschossen hat. Das war ausschlaggebend, dass ich die ganze Zeit bei meinen Aufschlag-Spielen auch unter Druck war." Seinen lädierten Rücken wollte Melzer nicht als Ausrede gelten lassen. "Ich bin im Rücken nicht so beweglich wie normal. Aber es war okay. Ich habe nicht verloren, weil ich so Rückenschmerzen hatte, sondern weil die Matchpraxis und die Trainingseinheiten fehlen."

Melzers wichtigstes Ziel ist es jetzt, seinen Rücken und seine Beweglichkeit wieder hundertprozentig herzustellen. "Vorher steige ich nicht mehr auf den Platz. Wir sind hier ein bisschen weitergekommen. Man wird sehen, sonst muss ich eben Halle (Anm.: ein Turnier) auslassen", erklärte der Deutsch-Wagramer.

Auch Haider-Maurer out
Nur kurz zuvor hatte sich weniger überraschend auch Andreas Haider-Maurer in der zweiten French-Open-Runde beugen müssen. Der Niederösterreicher, der erstmals bei einem Major einen Sieg gefeiert hatte, unterlag dem als Nummer 21 gesetzten Ukrainer Alexander Dolgopolow nach 96 Minuten in drei Sätzen mit 2:6, 4:6 und 2:6.

"Er hat taktisch sehr gut gespielt und hat auch mit seinem Slice die windigen Bedingungen sehr gut ausgenützt", analysierte Haider-Maurer sein Aus. Er selbst habe bei seinem Aufschlag viele Probleme gehabt. "Ich habe nicht die Aufschlagleistung wie im ersten Match gebracht." Allein im ersten Satz hatte er zumindest sechs Breakbälle ungenützt gelassen. "Die ersten zwei Sätze waren meiner Meinung nach vom Ergebnis her viel zu glatt", so Haider-Maurer, der kommende Woche Liga, danach in Queens, in Hertogenbosch und Wimbledon eine intensive Rasensaison spielt.

Österreich ist damit in der 3. Einzel-Runde nicht mehr vertreten.

Nadal erreicht dritte Runde
Die dritte Runde hingegen erreicht hat Rafael Nadal. Der spanische Weltranglisten-Erste setzte sich gegen seinen Landsmann Pablo Andujar in drei Sätzen mit 7:5, 6:3, 7:6 (4) durch und trifft nun auf den Kroaten Antonio Veic. Im dritten Satz lag Nadal bereits 1:5 zurück, ehe er den Durchgang doch noch drehte. Veic bezwang den als Nummer 28 gesetzten Russen Nikolaj Dawydenko mit 3:6, 6:2, 7:5, 3:6 und 6:1.

Ergebnisse HERREN - 2. Runde:
Alexander Dolgopolow (UKR-21) - Andreas Haider-Maurer (AUT)
6:2, 6:4, 6:2
Juan Ignacio Chela (ARG) - Kevin Anderson (RSA-32) 3:6, 6:3, 6:4, 4:6, 6:2
Rafael Nadal (ESP-1) - Pablo Andujar (ESP) 7:5, 6:3, 7:6(4)
Victor Troicki (SRB-15) - Tobias Kamke (GER) 6:2, 6:2, 7:6(4)
Antonio Veic (CRO) - Nikolai Dawydenko (RUS-28) 3:6, 6:2, 7:5, 3:6, 6:1
Leonardo Mayer (ARG) - Marcos Baghdatis (CYP-27) 7:5, 6:4, 7:6(6)Andy Murray (GBR-4) - Simone Bolelli (ITA) 7:6(3), 6:4, 7:5
Mardy Fish (USA-10) - Robin Haase (NED) 7:6(1), 6:2, 6:1
Fernando Verdasco (ESP-16) - Xavier Malisse (BEL) 4:6, 6:3, 7:6(5), 6:1
Alejandro Falla (COL) - Florian Mayer (GER-20) 4:6, 7:6(4), 6:1, 6:2
Lukasz Kubot (POL) - Carlos Berlocq (ARG) 6:3, 7:6(4), 6:3
Robin Söderling (SWE-5) - Albert Ramos (ESP) 6:3, 6:4, 6:4
Ivan Ljubicic (CRO) - Sam Querrey (USA-24) 7:6(2), 6:4, 6:4

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(Bild: KMM)



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