Der Mann klagte noch kurz über Brustschmerzen: Danach klappte er zusammen und lag regungslos auf dem Boden seiner Wohnung. Die Ehefrau schlug Alarm, eine perfekte Rettungskette startete. Von Seefeld aus fuhr das Rote Kreuz los, von Innsbruck hob der Notarzthubschrauber Christophorus 1 mit Pilot Armin Paulweber, Notarzt Hannes Dejaco und Notfallsanitäter Peter Hilkenmeier ab. Letzterer erzählt: "Wir hatten um 6 Uhr Dienstbeginn, um 6.01 Uhr ging der Alarm ein. Schon um 6.08 Uhr landeten wir in Scharnitz, wo wir von der Polizei eingewiesen wurden."
"Ehefrau wurde zur Lebensretterin"
Notarzt Hannes Dejaco zur "Krone": "Die Ehefrau hatte sofort mit Herzdruckmassage begonnen und wurde gemeinsam mit uns übrigen Rettungsprofis zur Lebensretterin. Nach dem Defibrillieren hatte der Patient wieder einen Kreislauf, wir konnten ihn in stabilem Zustand in der Klinik Innsbruck übergeben. Nach Auskunft der Intensivärzte ist sein Zustand stabil, die weitere Prognose für ihn günstig. Der Mann hatte zuvor noch nie Herzprobleme, allerdings ist er ein Raucher."
Bei Herzinfarkt zählt jede Sekunde
Hilkenmeier, der als Polizist arbeitet und nunmehr fünf Jahre für Christophorus 1 im Einsatz steht, mahnt: "Oft passiert es uns, dass wir zu Siedlungen kommen und die Häuser nicht nummeriert sind. Da kann wertvolle Zeit verloren gehen." Im konkreten Fall war bereits die Polizei vor Ort, die dem Notarzt den Weg zum Opfer anzeigte.
Dr. Dejaco appelliert an alle Personen, Zivilcourage zu zeigen und in solchen Situationen zu helfen: "Es ist egal, ob man ausgebildet ist oder nicht. Jede Sekunde zählt, es sollte sofort mit Herzdruckmassage im Bereich des Brustbeins begonnen werden. Nach 30 Stößen wäre zweimal beatmen gut."
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