Was soll man mit einem Menschen tun, der keinen Cent in der Tasche hat und deshalb wahrscheinlich immer wieder stehlen wird? Diese Frage ist für die Polizei in St. Gallen unlösbar, denn ein Slowake ist ihr "Stammkunde" geworden.
Der Verdächtige war am 26. April in Schladming beim Stehlen erwischt, aber bereits am 16. Mai in Leoben aus der U-Haft entlassen worden. "Mit einem offenbar gestohlenen Fahrrad hat er drei Tage bis nach St. Gallen gebraucht", sagt ein erhebender Beamter, "dann hat er bei uns einen Ladendiebstahl verübt."
Weil die Polizeiinspektion nachts unbesetzt ist, musste der Uniformierte den Mann zur 40 Kilometer südwestlich gelegenen Dienststelle Liezen bringen. Zuvor hatte dieser noch versucht, die Polizei falsch zu informieren.
"My name is Pantani"
Der Slowake gab beim Verhör den Namen des 2004 im Alter von 34 Jahren verstorbenen italienischen Radrennprofis Marco Pantani an. Dank der Schladminger Kollegen gelang es den Beamten aber rasch, die wahre Identität des Verdächtigen zu klären.
Am Samstag um 11.30 Uhr durfte er gehen - die Anzeige war auf freiem Fuß erfolgt. Um 14 Uhr war er aber erneut in St. Gallen. Ein Polizist: "Wir mussten zu einem Unfall fahren. Da ist uns der Slowake entgegengekommen - wieder auf einem gestohlenen Fahrrad. Auch Lebensmittel hat er entwendet. Jetzt sitzt er wieder. Geht er frei, beginnt das Spiel wohl von vorne..."
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