History in Salzburg

Venezianischer Fasching auf Salzburgs Straßen

So kennt man den Fasching in Salzburg: Mit Festen und Umzüge in bunten Kostümen.

(Bild: Tröster Andreas)

Als Übergangsfest von Winter auf Frühling sieht den Fasching heute keiner mehr. Das verdankt Salzburg Markus Sittikus, der den italienischen Fasching zu uns brachte.

Auch wenn der ursprüngliche Sinn des Faschings nicht das Verkleiden an sich ist: Rund um den Faschingsdienstag kostümieren sich heutzutage vor allem Kinder und besuchen als Hexen, Clowns oder Räuber diverse Faschingsveranstaltungen.

Populäres Salzburger Fest seit dem 17. Jahrhundert
Doch diesen Brauch gibt es nicht erst im aufstrebenden 20. Jahrhundert: Bereits zur Zeit des Fürsterzbischofs Markus Sittikus von Hohenems veranstaltete man in Salzburg Faschingsfeste. Sittikus ahmte nicht nur den den venezianischen Fasching nach. Durch ihn kam es auch in der Bevölkerung zu ersten Faschingsläufen, besonders im Pongau und Pinzgau. Seine Faschingsfeste, die mehrere Tage dauerten, sollten auf den Hof- und Marktplätzen Macht, Reichtum, Zusammenhalt, Kunstsinn und Bildung repräsentieren. Obwohl vor allem die Bürger dies als Freizeitgestaltung genossen, waren Sittikus Feste aber reine Staatsangelegenheiten.

Nicht nur sein plötzlicher Tod 1619 veränderte den Salzburger Fasching, auch der Beginn des Dreißigjährigen Krieges verdrängte die übernommenen, italienischen Bräuche. Schließlich, Jahrzehnte später, gegen Ende des 17. Jahrhunderts, kam es durch die Katholische Kirche zu einem Faschingsverbot. Über die Jahrhunderte vergaß die Bevölkerung den Brauch des Verkleidens zu Fasching. Erst im frühen 20. Jahrhundert kam es wieder Verkleidungsfesten in dörflichen Gegenden in Salzburg.

Faschingsgilden erwachen nach dem Krieg
Dass dieser Brauch heute wieder so populär ist, verdankt Salzburg den großen Faschingsfesten in der Nachkriegszeit, in der auch die ersten Faschingsgilden gegründet wurden. Seither formten sich in Salzburg mehrere Faschingsvereine, die jährlich Faschingsprinzenpaare ernennen und zu Faschingsbällen laden.