Am Stephansplatz

Aus für Projekt rund um unterirdisches Besucherzentrum

Wien
21.05.2011 18:46
Raiffeisen-General Christian Konrad hat seine Obmannschaft beim Verein "Unser Stephansdom" zurückgelegt. Dem überraschenden Rückzug waren Differenzen mit Kardinal Christoph Schönborn über eine Teilverbauung des Stephansplatzes - samt unterirdischem Besucherzentrum und Dom-Shop - vorangegangen.

Das seitens des Raiffeisen-Chefs federführend vorangetriebene Konzept, das auch die Verlegung der Dombauhütte unter die Erde inkludiert hätte, wurde nun endgültig abgeblasen, hieß es von Kardinal Schönborn und Konrad.

"Dem Verein fehlte das Geld"
Seit Jahren wollte der Obmann des Vereins "Unser Stephansdom" den Bau des Besucherzentrums durchsetzen. Auch das Domkapitel mit Dompfarrer Toni Faber soll das 17-Millionen-Euro-Projekt befürwortet haben. "Allerdings fehlte dem Verein etwas Entscheidendes: das Geld", meinte ein "Unser Stephansdom"-Mitglied gegenüber der "Krone". Die Finanzierungsfrage führte prompt zum Streit: Konrad habe angeblich versucht, für den Bau Millionen aus der "Rettet den Stephansdom"-Stiftung zu erhalten.

In dieser Stiftung sind die Spenden jedoch so gut angelegt, dass allein mit dem Ertrag aus diesen Investments ein Großteil der ständigen Renovierungsarbeiten bezahlt werden kann. Weil trotzdem eifrig weitergeplant wurde, erinnerte nun Kardinal Schönborn nochmals in einem Brief an sein Veto zum Bau – für Konrad war das der Grund für seinen lauten Abgang. Zwischen Schönborn und dem Vereinsvorstand gebe es "unüberbrückbar unterschiedliche Auffassungen, ob ein Projekt dieser Größenordnung zum jetzigen Zeitpunkt im kirchlichen Umfeld in Angriff genommen werden soll", hieß es. Künftig soll "Unser Stephansdom" professioneller arbeiten: Interimistisch könnte Wirtschaftstreuhänder Günther Havranek die Führung übernehmen.

Konrad zieht sich aus Vorstand zurück
"Angesichts dieser guten finanziellen Situation sowie der endgültigen Entscheidung für das Aus des Projekts 'Dompfad/Dombauhütte' zieht sich Dr. Christian Konrad als Obmann nach einer geordneten Übergabe gemeinsam mit weiteren Vorstandsmitgliedern aus der Leitung des Vereins zurück, bleibt aber dem Verein und seinen Zielen verbunden", hieß es. Aus der Leitung des Vereins hätten sich mit dem Generalanwalt beinahe alle nicht-kirchlichen Vorstandsmitglieder zurückgezogen.

Die umstrittenen Pläne, die vom Verein "Unser Stephansdom" in Abstimmung mit dem Domkapitel entwickelt wurden, sahen zwischen Nordfassade und Erzbischöflichem Palais die Errichtung eines unterirdischen Besucherzentrums mit Shop, Cafe, Lift und Domzugang vor. Die alte Dombauhütte - sie steht seit Jahrzehnten neben dem Dom - sollte ebenfalls unter der Erde stationiert werden.

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