"Cold Case" gelöst

Tätowierung mit Mordszene verriet Täter: Lebenslang

Ausland
20.05.2011 09:06
Ein kalifornisches Bandenmitglied, das anhand einer auf seinen Oberkörper tätowierten Mordszene überführt worden war, ist am Donnerstag in Los Angeles zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Anthony Garcia war wegen des Mordes an einem Gang-Rivalen im Jahr 2004 angeklagt. Der über Jahre hinweg ungelöste Fall kam erst kürzlich vor Gericht, nachdem ein Ermittler die ungewöhnliche Tätowierung mit dem alten Mordfall in Verbindung gebracht hatte.

Bis ins kleinste Detail hatte sich Garcia eine Skizze vom Tatort auf seine Brust einritzen lassen. Die Tätowierung zeigt den Eingang eines weihnachtlich geschmückten Spirituosengeschäfts, ein Straßenschild, einen Schützen mit Pistole und ein Opfer im Kugelhagel. Darüber steht der Slogan "Rivera Kills". Garcia war Mitglied der südkalifornischen Pico-Rivera-Gang. Der Polizei zufolge ließ sich der Mann über Jahre hinweg mehr und mehr Einzelheiten auf die Haut tätowieren.

"Cold Case" nach sieben Jahren doch noch gelöst
2004 war ein 23-jähriges Gangmitglied auf der Straße vor einem Spirituosengeschäft niedergeschossen worden. Inspektor Kevin Lloyd, der damals dem Mord nachging, konnte niemanden fassen, der Fall verschwand als sogenannter "Cold Case" in den Akten. Jahre später entdeckte der Beamte beim Durchsehen von Fahndungsfotos die Tätowierung bei Garcia, der wegen eines kleineren Delikts in der Verbrecherkartei gelandet war.

Lloyd erkannte die Mordszene wieder und kramte den alten Fall hervor. Undercover-Agenten, die sich als Bandenmitglieder ausgaben, spürten Garcia auf und entlockten ihm ein Geständnis. Garcia sei "sehr überheblich und arrogant" und daher sehr stolz auf sein Tattoo, sagte Lloyd dem US-Fernsehsender CBS. Er habe in seinen 30 Jahren als Fahnder kein Tattoo mit solch einer Darstellung des gesamten Tathergangs gesehen.

"Sie sind eine sehr ernste Gefahr für die Gesellschaft"
Garcia grinste im Gerichtssaal, als Angehörige seines Opfers über die Tat und ihre Leiden sprachen, wie die Zeitung "Whittier Daily News" berichtete. Er habe auch noch gegrinst, als der Richter Thomas McKnew ihn zunächst zur Zahlung von mehreren Tausend Dollar verurteilte. Die fehlende Reue und das Grinsen erwecke den Eindruck eines krankhaften Sozialverhaltens, sagte McKnew: "Sie sind eine sehr, sehr ernste Gefahr für die Gesellschaft." Er beschrieb das Gefängnis als schrecklichen Ort und denke, Garcia werde dies ebenso empfinden.

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