Zu seinen kleineren Problemen gehört, dass sein Mitbewohner Thor zwar unglaublich attraktiv und exhibitionistisch ist, aber leider (trotz seiner nach Farben geordneten Flip-Flop-Kollektion) auf Frauen zu stehen scheint. Oder dass Smith's Zufallsbekanntschaft London darauf besteht, dass er beim Sex mit ihr auch einen Orgasmus hat. Oder dass seine beste Freundin Lorelei in dem, was sie will, deutlich entschiedener ist und ihn nicht ganz ernst nimmt.
Es gibt aber auch noch etwas, was ihm größere Probleme bereitet: Seit er auf das Campusgelände gezogen ist, wird er von dem immer gleichen Traum verfolgt, in dem er nackt einen langen Gang entlang geht, vorbei an Menschen, die er kennt und Menschen, die ihm völlig unbekannt sind, und mit einem Gefühl wachsender Unruhe auf eine Tür zuläuft, hinter der er etwas Grauenhaftes vermutet.
Mehr als ein schlechter Trip
Nichts als ein schlechter Trip, könnte er sich jetzt einreden. Ohnehin hat er ja einen Sinn für das Surreale (in seinem Seminar begeistert sich Smith für Bunuels "Ein andalusische Hund" und seine Lieblingsband ist "Explosions In The Sky"). Aber als ihm plötzlich die unbekannten Protagonisten seines Traums auf einer Party leibhaftig begegnen, eine davon sich als neuer Schwarm von Lorelei mit übernatürlichen Kräften herausstellt, die andere auf genau dieser Party von Männern mit Tiermasken entführt wird, Smith darüber hinaus Zettel mit anonymen Hinweisen wie: "Du bist der auserwählte Sohn!" erhält, kommt ihm sein Traum plötzlich sehr realistisch vor und sein College-Leben nimmt bedrohliche Züge an.
Zurecht, wie sich schließlich herausstellt. Denn diese zunächst harmlose und unterhaltsame Komödie über unentschiedene, bindungsunfähige, hormongesteuerte Jugendliche nimmt schnell einen ungeahnten Verlauf, in den plötzlich Mystery-, Science-Fiction-, Action- und Splatter-Elemente hineinspielen und an dessen Ende die Welt, so wie wir sie kennen, und dieser Film, so wie wir ihn bis dahin wahrgenommen haben, mit einem lauten "Kaboom" auseinanderfliegt.
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