Im Pinzgau, wo die Trasse über große Strecken im Mittelgebirge verläuft, steht der endgültige Verlauf weitgehend fest. Dort wurden auch schon Maststandorte fixiert, berichtete Projektleiter Wolfgang Hafner. Rund ein Fünftel der Maststandorte sei mit den Grundeigentümern ausverhandelt. Auch im Pongau ist ein großer Teil der Leitung im Bereich des Mittelgebirges und in Waldgebieten geplant. Weniger leicht tut sich die APG im dicht besiedelten Flach- und Tennengau. Dort werden in besonders sensiblen Abschnitten - wie beispielsweise im Bereich des Nocksteins zwischen Eugendorf und Koppl - zwei Trassenvarianten geprüft.
Zwei Natura-2000-Gebiete werden tangiert
"Der Nockstein ist nach wie vor Planungsgebiet", sagte Hafner. Dort stehen eine West- und eine Mitteltrasse zur Diskussion, für die noch Gutachten zum Landschaftsbild eingeholt werden. Zwei Varianten prüft die APG auch im Tennengau bei Golling, wo bei der Taugl sowie im Bluntautal zwei Natura-2000-Gebiete von der Leitung berührt werden. Jeweils zwei Trassenverläufe werden auch im Bereich Bischofshofen sowie bei Fusch im Pinzgau untersucht.
Wie die Trasse genau verläuft, ist an Brennpunkten noch nicht fix. Offen sind:
In den kommenden Tagen wird der Stand der Planungen bei Bürgerinformationen der Bevölkerung vorgestellt. Bürgerproteste gegen das Projekt sowie die Forderung nach einer Teilverkabelung gibt es vor allem im Flach- und im Tennengau. Ziel der APG ist es, bis Ende November den endgültigen Verlauf der Leitung, die als Teil des österreichischen 380-kV-Rings nationale und internationale Bedeutung hat, festzulegen. Geht alles nach Plan, soll die Leitung im April kommenden Jahres zur Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) eingereicht werden, kündigte Christiner an.
Neuer Masttyp für sensible Standorte
Schon jetzt ist klar, dass die im Salzburger Landeselektrizitätsgesetz festgelegten Mindestabstände von 200 bzw. 400 Metern zu Einzelhäusern oder Siedlungen nicht überall eingehalten werden können. An wie vielen Standorten das nicht möglich ist, dazu wollte sich Hafner nicht festlegen. Die APG will jedenfalls an sensiblen Standorten neue Masttypen verwenden, die keine Ausleger haben, weil die Isolatoren direkt an den Stahlrohren angebracht werden können.
Die Aufwendungen für diese Designermasten sind zwei- bis dreimal so hoch wie für herkömmliche Typen, die zwischen 80.000 und 100.000 Euro pro Stück kosten. Insgesamt wird es rund 450 Mast-Standorte für die Leitung geben, sagte Hafner. Zu den Gesamtkosten des Projekts wollte sich Christiner nicht äußern.
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