"Völlig undenkbar"

Panzerhalle wird zu Event-Bühne – Nachbarn entsetzt

Salzburg
16.05.2011 11:43
Nach diesem Immobilien-Geschäft sind geharnischte Proteste der Nachbarn in Taxham und Maxglan zu befürchten - denn die niederländischen Besitzer der Struberkaserne haben nun die denkmalgeschützte Panzerhalle an einen Veranstalter verkauft, der sie auch als Event-Bühne nutzen will. "Undenkbar", sagen Landesrat und Bürgermeister.

Helle Aufregung herrscht über die neuen Pläne für die Struberkaserne in Salzburg: Derzeit entsteht dort eine völlig neue Siedlung mit rund 300 Wohnungen – die nötigen Grundflächen haben sich die gemeinnützigen Bauträger gesichert. Und zwar von einer niederländischen Immobilienfirma, die zuvor die Kaserne zum Höchstpreis vom Ministerium gekauft hatte. Und jetzt sorgen die Niederländer für den nächsten Paukenschlag: "Sie haben die alte, denkmalgeschützte Panzerhalle verkauft", berichtet Wohnbau-Landesrat Walter Blachfellner. "Der Käufer will dort nicht nur Oldtimer und andere Autos präsentieren, die Panzerhalle ist auch als Event-Bühne vorgesehen", sagt Blachfellner.

Bürgermeister Schaden: "Völlig undenkbar"
Der SP-Mann lehnt diese Nutzung strikt ab: "Es kann ja nicht sein, dass wir eine neue Siedlung für rund 500 Menschen bauen, und dann wird in unmittelbarer Nähe eine große Halle für Events eingerichtet. Da sind ärgste Konflikte mit den Bewohnern zu befürchten." Was für Blachfellner erschwerend dazu kommt: "Die Events beginnen immer später, dauern aber dafür bis in die frühen Morgenstunden – da ist ein Aufstand der Anrainer garantiert..." Der Wohnbau-Landesrat ist überzeugt: "Die Realisierung der Event-Halle ist unmöglich, wir können das auf keinen Fall zulassen." Er bekommt dabei volle Unterstützung von Bürgermeister Heinz Schaden: "Völlig undenkbar, eine Event-Location mitten in ein Wohngebiet zu pflanzen."

Schon in den vergangenen Jahren gab es schwerste Proteste der Nachbarn, als die Panzerhalle für Großveranstaltungen genützt wurde – fürs Wüdara-Gschnas und auch fürs Geburtstagsfest eines Privatradios, das internationale Stars wie Culcha Candela oder den französischen Sänger Stromae ("Alors, on dance") bei einem zweitägigen Konzert bis in die Morgenstunden rocken ließ. "Jedes Mal waren die Anrainer wegen des Lärms aufgebracht und kaum zu beruhigen", weiß Schaden: "Es ist ganz sicher nicht zumutbar, dass laute Events in dieser sensiblen Umgebung zur Dauereinrichtung werden."

von Robert Redtenbacher, Kronen Zeitung

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