"Wenn man bedenkt, dass 2010 im Straßenverkehr 548 Menschen getötet worden sind, dann sind 170 Tote in den Bergen schon sehr, sehr viel", gab sich Lindenberg im Rahmen einer Pressekonferenz in Wien nachdenklich.
Dass darunter drei Viertel abseits von steilen Felswänden und Klettersteigen auf relativ einfachen Routen verstarben, bezeichnete der ÖBRD-Präsident als "wirkliches Problem", dem seine Organisation mit jeder Menge Aufklärungsarbeit entgegentreten wolle. Meist seien es harmlose Situationen, in denen aus Leichtsinn oder Überschätzung der eigenen Fähigkeiten fatale Entscheidungen getroffen werden. Es passiere aber auch oft, dass sich Alpinisten plötzlich in unwegsamem Gelände wiederfänden, weil sie vom Weg abgekommen sind.
Anstieg in allen Kategorien
Der Vergleich mit 2009 zeigt den deutlichen Anstieg in allen Kategorien: Die Einsätze stiegen von 5.929 auf 6.722, die Zahl der geborgenen Personen stieg von 6.193 auf 7.008, jene der Todesopfer von 134 auf 170. Der seit 2005 anhaltende Abwärtstrend (damals 207 Tote) erfuhr so ein jähes Ende. Bezüglich der Verletzten muss man bis ins Jahr 2004 zurückgehen, um einen höheren Wert zu finden (6.221), bei den Einsatzstunden (68.073) wurde überhaupt der zweithöchste Wert erzielt (Spitzenwert 73.003 in 2008).
"Es ist nicht möglich, für das Verhalten in der Natur Regeln festzuschreiben, auch Checklisten würden nicht viel bringen", so Lindenberg. Unerlässlich seien hingegen Eigenverantwortung und das Beherzigen der sieben Tipps der ÖBRD: Richtige Selbsteinschätzung, richtige Tourenplanung, richtige Ausrüstung, richtiges Tempo, richtige Verpflegung, richtige Wettereinschätzung sowie richtige Reaktion bei Notfällen.
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