Prozess in Feldkirch

Illegaler Handel mit edlen Stoffen

Der Textilarbeiter (66) wurde wegen Hehlerei verurteilt, sein Komplize wegen schweren gewerbsmäßigem Diebstahl.

(Bild: Chantal Dorn)

Mit dem Weiterverkauf von Stoffballen wollte sich der 66-jährige Textilarbeiter ein kleines Zubrot verdienen. Das Problem an der Sache: Die Ware war schlicht und einfach geklaut. Der Angeklagte beteuerte zwar, dies nicht gewusst zu haben, dennoch wurde er am Donnerstag am Landesgericht Feldkirch wegen Hehlerei schuldig gesprochen. Der bislang Unbescholtene fasste eine Geldstrafe aus.

3240 Euro, die Hälfte davon bedingt - so lautete das Urteil gegen den Angeklagten. Dazu kommen noch 2000 Euro Verfall - also erzielter Gewinn, der an den Staat zurückgezahlt werden muss. Angeklagt war der Mann, weil er von November 2014 bis März 2015 insgesamt zwei Tonnen Textilien an eine Lustenauer Stofffirma verkauft hatte. Ware, die er zuvor einem ebenfalls angeklagten 55-jährigen Lageristen einer Textilfirma in Rankweil abgekauft hatte. Dass es sich bei den Stoffrollen um Diebesgut gehandelt hat, wollte der 66-jährige Textilkontrolleur allerdings nicht gewusst haben. Auch habe er keine Kenntnis darüber gehabt, dass die Stoffe von höchster Qualität waren - er sei von drittklassiger Ware ausgegangen. Deshalb habe er das Kilo für nur einen Euro weiterverkauft.

Als sich im März 2015 die Geschäftsleitung der Rankweiler Textilfirma bei dem Textiler in Lustenau meldete und die Sachlage schilderte, flogen die Machenschaften auf: Wie sich herausstellte, hatte der Lagerist seinem Arbeitgeber Stoffrollen im Wert von insgesamt 165.000 Euro gestohlen. Der 55-Jährige, der es vorgezogen hatte, dem Prozess fernzubleiben, wurde in Abwesenheit wegen schweren gewerbsmäßigen Diebstahls zu einer bedingten Haft von acht Monaten verurteilt.