"Krone": 25 Jahre im Landtagssessel. Wie hat sich Oberösterreichs Politik in einem Vierteljahrhundert geändert?
Helmut Kapeller: Als ich 1985 in den Landtag gekommen bin, hat man noch mit der Schreibmaschine getippt. Die Arbeitsbedingungen waren vollkommen anders. Heute ist alles schneller, man muss tagespolitisch noch besser positioniert und informiert sein.
"Krone": Braucht es da nicht ein neues Konzept, um Junge wieder für Politik zu begeistern?
Kapeller: Nein, das braucht es nicht. Unter Kreisky gab es mehr Begeisterung, weil sich die Jungen ernst genommen gefühlt haben. Ich glaube, die Politik muss sich Zeit nehmen, zuzuhören, mit der Jugend reden, sich um ihre Anliegen kümmern.
"Krone": Haben Sie das geschafft?
Kapeller: Natürlich ist man ein Getriebener seines Terminkalenders, ich habe aber versucht, ein offenes Ohr zu haben. Jetzt werde ich mich nicht mehr einmischen. Ich will in der Pension kein politischer Besserwisser sein.
"Krone": Das will die SPÖ mitunter auch mit dem Parteireformprozess morgen.rot erreichen.
Kapeller: Ich halte diese Diskussion für sehr wichtig, um zu wissen, wo wir stehen.
"Krone": Wie sehr hat Sie als eingefleischten Sozialdemokraten der Absturz bei den Landtagswahlen 2009 geschmerzt?
Kapeller: Einem politischen Menschen, wie ich es bin, tut jeder Verlust weh. 2009 hat besonders geschmerzt. Ich bin aber optimistisch, dass die Partei einen Weg findet.
"Krone": Mit wem an der Spitze?
Kapeller: Ich werde keine Namen nennen, hoffe aber, dass man ein glückliches Händchen haben wird.
von Claudia Prietzel, "OÖ Krone"
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