Verzweifelt stützte der 19-Jährige während des "Krone"-Gesprächs seinen Kopf in beide Hände, sein Gesicht war blass, er zitterte. Der Lehrling hat Todesangst. Vergangenen Mittwoch hatte ihn sein Nachbar an seinem Arbeitsplatz angerufen und erklärt: "Heute kommst du auf den Friedhof. Ich streck dich mit meiner Waffe nieder."
"Keine leeren Worte – Nachbar meint es ernst"
Dem 19-Jährigen war sofort klar: Das sind keine leeren Worte – der Nachbar meint es ernst. "Wegen meiner Ausbildungsstelle zog ich von Salzburg nach Guntramsdorf, ich kannte hier keine Menschenseele. Dann lud er mich auf ein Feierabendbier ein", erzählte der Bursche niedergeschlagen. Doch nach wenigen Treffen merkte er: Der Mann schlägt seine Lebensgefährtin, besitzt illegale Waffen und rastet bei jeder Kleinigkeit aus. Der 19-Jährige zur "Krone": "Ich fühlte mich zunehmend unwohl in seiner Gegenwart, distanzierte mich von ihm."
Dutzende SMS, Anrufe, unangemeldete Besuche – statt den Lehrling in Ruhe zu lassen, "machte er mir das Leben zur Hölle". Die Situation eskaliert mit der besagten Morddrohung. Als die Polizei davon erfuhr, reagierte sie sofort und alarmiert die Spezialeinheit Cobra für den Einsatz. Der einschlägig vorbestrafte Verdächtige wurde festgenommen – U-Haft. Allerdings: Er kann jeden Tag freigelassen werden. "Dann bin ich Freiwild für ihn. Denn er wird sich rächen", so das besorgte Opfer.
von Brigitte Blabsreiter, Kronen Zeitung
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.