Gesetzesänderung nötig

Messen wollen wieder Wirtschaftsmotor sein

Niederösterreich
23.01.2022 14:30
Die Messelandschaft liegt nach zwei Jahren Pandemie brach. „Heuer darf es nicht mehr so weitergehen“, lautet der Tenor in der Branche. Aber: Derzeit unterliegen die „temporären Handelsplätze“ noch dem Veranstaltungsgesetz, mehr als 25 Besucher sind also nicht erlaubt. Die Rechnung kann für Veranstalter, Aussteller sowie die tausende interessierte Bürger so nicht aufgehen.

Mit der „Boot Tulln“ ging in der Stadt an der Donau die letzte Messe vor dem ersten Lockdown 2020 über die Bühne. Im März ist die Neuauflage geplant – doch ob die Schau stattfinden kann, steht noch in den Sternen. „Eine Fachausstellung wie diese bedarf rund ein Jahr an Vorarbeiten und auch Investitionen“, sagt Wolfgang Strasser, Geschäftsführer der Messe Tulln. Im Gespräch mit der „Krone“ kritisiert er die Planungsunsicherheit durch die aktuelle Gesetzeslage. „Messen sind ja temporäre Handelsplätze und als solche sollten sie auch mit dem Handel gleichgestellt werden“, fordert Strasser. Im Gegensatz zu großen Einkaufszentren hätten die heimischen Messen auch kein Problem mit Zutrittskontrollen: „Schon beim Onlinekauf der Tickets könne wir den 2-G-Nachweis der Kunden prüfen.“

60 Prozent der Aussteller aus NÖ
Die Messehallen in Tulln seien durch ihre Höhe von rund 17 Metern und moderne Belüftungsanlagen ebenfalls gut dafür geeignet, das Infektionsrisiko möglichst gering zu halten, betont Strasser. Die Investitionen von 35 Millionen Euro über die vergangenen zehn Jahre machen sich also auch in Krisenzeiten bezahlt.

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Mit Finanzhilfen alleine kann unsere Branche auf Dauer nicht überleben. Auch viele Aussteller brennen darauf, endlich wieder ihre Neuheiten präsentieren zu können. für die „Boot Tulln“ im März sind wir schon restlos ausverkauft.

Wolfgang Strasser, Messe Tulln

Außerdem wurde bereits in den vergangenen beiden Corona-Jahren an einem neuen System zur Besucherlenkung gefeilt, um das Abstandhalten vor Ort noch zusätzlich zu erleichtern.  Aber nicht nur die Veranstalter oder die sonst rund 350.000 Besucher, die Tulln in normalen Jahren einen Besuch abstatte, sehnen sich einen baldigen Start herbei. Strasser: „Viele der 3000 Aussteller sind kleine und mittlere Unternehmen, die auf die Messen angewiesen sind, um ihre Neuheiten zu präsentieren.“ Darunter wiederum einige Start-ups, die sich erstmals der öffentlich zeigen wollen. Und: Knapp 60 Prozent der Aussteller sind aus Niederösterreich, ein gesunder Messebetrieb also essenziell für den Wirtschaftsstandort.

Großes Interesse
Die Buchungszahlen belegen das hohe Interesse von Seiten der Unternehmer: Für die „Boot Tulln“ ist bereits das gesamte Messegelände restlos ausverkauft. Bei den kommenden Ausstellungen bis Mai - von der „Pool & Garden“ über die Kulinarikschau bis zur beliebten Oldtimermesse - sieht es ähnlich aus. Sofern die „Veranstaltungen“ denn stattfinden dürfen

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