Ärger in Aschach/D.

NS-Spruch auf Kriegerdenkmal empört Antifaschisten

Oberösterreich
21.01.2022 11:00

„Ewig ist der Toten Tatenruhm“, lautet die Inschrift auf einem 1942 errichteten Kriegerdenkmal in Aschach an der Donau. Ein Spruch, der bei Antifaschisten für Empörung sorgt, weil er die gefallenen Wehrmachtssoldaten als Helden verklärt. Am 26. Jänner halten mehrere Organisationen dort eine Mahnwache ab.

Der mit runenähnlicher Schrift eingravierte Spruch prangt seit fast 80 Jahren auf dem zentralen Granitstein des Kriegerdenkmals in Aschach/D. Eine nahezu gleichlautende Parole („Ewig bleibt der Toten Tatenruhm“) war bereits vor dem Zweiten Weltkrieg auf einer Medaille zu lesen, mit der die NSDAP an die „Märtyrer“ ihres gescheiterten Putsches gegen die österreichische Regierung am 25. Juli 1934 erinnert hatten.

Typische NS-Propaganda“
Antifaschisten fordern dringend die Umgestaltung des Denkmals. „Der Spruch ist eine typische NS-Propaganda, der Hitlers Angriffs- und Vernichtungskrieg eine positive Bedeutung gibt, indem er die gefallenen Wehrmachtssoldaten als Helden verklärt“, sagt Robert Eiter, Sprecher des Netzwerks gegen Rechtsextremismus.

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Wir fordern einen angemessenen Umgang mit der Geschichte der Täter und ihrer Verbrechen. Ein Gefallenengedenken in derart glorifizierender Form verstößt gegen den Staatsvertrag.

Robert Eiter, Sprecher des Netzwerks gegen Rechtsextremismus

Mahnwache
Beim Stein handle es sich eindeutig um eine „Spur des Nazismus“, die gemäß Artikel 9 des Staatsvertrages zu entfernen sei. Sein Netzwerk wird am 26. Jänner gemeinsam mit dem Mauthausen Komitee, der Israelitischen Kultusgemeinde, der Katholischen Aktion, ÖGB, SPÖ und Grünen eine Mahnwache abhalten. Auch SP-Ortschef Dietmar Groiss nimmt teil: „Ich bin dafür, sich der Diskussion zu stellen. Diese Nazi-Ästhetik mitten im Ort stört mich auch persönlich.“

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Ich bin dafür, dass ein Diskussionsprozess startet – dieser NS-Spruch ist auch mir ein Dorn im Auge. Es darf aber niemand vor den Kopf gestoßen werden. Eine Umgestaltung ist nur mit breiter Mehrheit machbar.

Dietmar Groiss (SPÖ), Bürgermeister von Aschach an der Donau

Breite Zustimmung nötig
Eine Umgestaltung sei aber nur denkbar, wenn es in der Bevölkerung und im Gemeinderat dafür eine breite Zustimmung gibt.

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