Geld für neue Zähne

Räuber saß 44 Jahre: Jetzt gibt es weitere 17 dazu

Wien
17.01.2022 18:00
Fast 44 Jahre seines Lebens saß der Angeklagte (71) bereits in Haft. Raubüberfälle haben ihn immer wieder hinter Gitter gebracht. So ist es auch jetzt: „Mir hat es mit dem Geld hinten und vorne nicht gereicht“, sagt er vor Gericht. Die Folge: weitere drei Überfälle – und als Strafe weitere 17 Jahre Haft.

Den ersten Überfall beging Gottfried W. vor 51 Jahren, als die Strafen noch Arrest und Kerker hießen. Freiheitsentzug kam erst später, bei weiteren Straftaten. Zuletzt wurde Gottfried W. 2018 entlassen. „Ich hab an Job gesucht, aber wegen der Vorstrafen ist nix gegangen“, sagt er vor Gericht. Da verübte er neuerlich drei Überfälle, erbeutete bei einem Postpartner, einem Großmarkt und einer Bank 8500 Euro. Flucht wäre schwierig gewesen. Er hinkt deutlich.

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Er hat eines der Opfer sogar beruhigt: „Gnä' Frau, es passiert Ihnen eh nix."

Anwalt Herbert Eichenseder

Anwalt Herbert Eichenseder versucht das schlechte Bild zurechtzurücken: „Mein Mandant hat das Geld für den Zahnarzt gebraucht und weil er seiner Tochter ein Fahrrad kaufen wollte. Üblicherweise wird heute oft Gewalt angewendet. Aber nicht bei ihm. Er hat eines der Opfer sogar beruhigt: ‚Gnä Frau, es passiert Ihnen eh nix.‘“

Doch der Strafrahmen betrug bei Gottfried W. bis zu 20 Jahre. Der Senat (Vorsitz: Christian Gneist) verhängte 17 Jahre. Gottfried W. erbat Bedenkzeit. Auf vorzeitige Entlassung kann er kaum hoffen. Beim Strafende wäre er 88 ...

Peter Grotter
Peter Grotter
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