Zu Neujahr haben sie wieder Hochsaison, die Rauchfangkehrer, und zwar als Glücksbringer. Auch Volker Brandtner aus Gmünd ist Mitglied dieser alten Zunft, um die sich zahlreiche Mythen ranken.
„Halt, warten Sie!“ – Schon unzählige Male hat Volker Brandtner diesen Satz gehört. Für ihn ist es nichts Ungewöhnliches, wenn sich ihm Fremde nähern, um ein bisschen Glück von ihm zu erhaschen.
„Leute stürmen regelrecht auf uns zu, wenn sie uns sehen – besonders Urlauber auf der Alm“, erzählt der Rauchfangkehrermeister, der seit 2003 das seit mehr als 40 Jahre bestehende Unternehmen seines Vaters führt.
Viele wollen uns berühren – vor allem unsere Knöpfe auf unseren Arbeitsjacken, die ja Glück bringen sollen.
Volker Brandtner aus Gmünd
Der Liesertaler ist stets gut gelaunt und zum Scherzen aufgelegt: „Dabei ist schon der eine oder andere Knopf spurlos verschwunden.“
Glück im Lotto
Um das Glück in die eigenen vier Wände zu locken, holen sich viele die schwarzen Männer auch in die Stube. „Und wenn wir sie besucht haben, versuchen sie ihr Glück im Lotto. Einige behaupten, das nütze was.“
Tiere werden gerettet
Richtige Glücksbringer sind Brandtner und sein fünfköpfiges Team aber auch für die Tiere. „Wir werden oft angerufen, um Katzen, Mäuse und Vögel aus Kaminen zu befreien“, so der 39-Jährige, der seinen Job wirklich liebt: „Wir sorgen nämlich nicht nur für die Sicherheit der Menschen, sondern auch für glückliche Momente.“
Warum sind Rauchfangkehrer Glücksbringer?
Brandtner: „Verstopfte Kamine waren im Mittelalter nicht nur ärgerlich, sondern gefährlich. Es konnte nicht gekocht werden – und die Brandgefahr war hoch. Zu Hilfe kamen da Wanderarbeiter, die damals schon als Glücksbringer bezeichnet wurden.“
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.