120 Fälle bearbeitet

Wien entschädigte bisher 85 Opfer für Missbrauch

Wien
21.04.2011 12:46
Auf den Tag genau vor zwei Monaten hat die Stadt Wien mit den Entschädigungszahlungen an die Opfer von Gewalt in städtischen Heimen bzw. Privateinrichtungen unter städtischer Aufsichtspflicht begonnen. Bisher wurden 85 Personen finanzielle Entschädigungen zugesprochen, teilten Jugendstadtrat Christian Oxonitsch und der Opferschutzverein "Weißer Ring" – der für die Abwicklung der Hilfeleistungen zuständig ist - am Donnerstag mit.

Betroffene können sich noch bis 30. Juni beim Weißen Ring oder bei der Wiener Kinder- und Jugendanwaltschaft melden. Bisher haben sich 255 Menschen bei der Stadt bzw. beim Weißen Ring gemeldet. Neben monetärer Entschädigung geht es dabei auch um psychologische Hilfe und Therapien. 80 Opfer haben diese bereits in Anspruch genommen, ein Teil davon das Basisangebot von zehn Stunden Psychotherapie und einer Stunde anwaltlicher Beratung.

"Schwierig, das Erlittene in Zahlen umzumünzen"
Über weitergehende Leistungen sowie über Entschädigungszahlungen entscheidet ein Gremium. Dieses hat bisher 120 Fälle behandelt. "Den meisten Opfern geht es um die Anerkennung des erlittenen Unrechts, um das Ernstnehmen ihrer persönlichen Leidensgeschichte", so Udo Jesionek, Präsident des Weißen Ringes. Es sei schwierig, das Erlittene in Zahlen umzumünzen, dennoch seien auch die finanziellen Zuwendungen ein Zeichen für die Anerkennung des Opferstatus, das von den Betroffenen sehr gut angenommen werde.

Die Höhe der bisherigen Entschädigungssumme wurde nicht genannt, die jeweiligen Zahlungen orientieren sich an der gängigen Schadenersatzjudikatur. Im Dezember 2010 waren im Wiener Gemeinderat insgesamt zwei Millionen Euro Budget für Hilfeleistungen beschlossen worden.

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