So war Ermittler Christian Voggenberger im Rahmen des Projekts vergangenen Woche in Pula (Kroatien), traf dort den Sachbearbeiter, der den Drogen-Ring schon länger unter Beobachtung hatte. "Wir konnten die Aktion somit perfekt koordinieren", so Voggenberger.
Österreich unter Hauptschmuggelrouten
Während des österreichischen EU-Vorsitzes 2006 wurde das Projekt initiiert. "Ziel ist es, die operative Zusammenarbeit und die Kommunikation zwischen den Ländern zu stärken, um so den international organisierten Drogenhandel entlang der Balkanstaaten effektiver bekämpfen zu können", erklärt Gerhard Stadler vom Bundeskriminalamt. "So laufen zum Beispiel 90 Prozent der Heroin-Schmuggelrouten über den Balkan, und Österreich ist bei fast allen Verbindungen dabei."
Einmal jährlich gibt es dazu eine große Konferenz. Stadler: "Dort werden Strategien für die gemeinsame Arbeit entwickelt!" Dass die Zusammenarbeit dann auch im Ernstfall, wie jüngst auf der Tauernautobahn, eben perfekt klappt. "Und man hat gesehen: Das Drogen-Netzwerk funktionierte einwandfrei", lobt Stadler.
Nächste Großtagung im Pongau
Die nächste Großtagung findet Ende Mai in Altenmarkt-Zauchensee (Pongau) statt. Gut 90 Teilnehmer werden erwartet. Insgesamt sind bei dem Projekt "Drug Policing Balkan" 27 EU-Mitgliedsstaaten, die drei Kandidatenländer Kroatien, Mazedonien und die Türkei, die Westbalkanstaaten Albanien, Bosnien und Herzegowina, Montenegro, Kosovo und Serbien sowie die Schweiz, die Ukraine und die Vereinigten Staaten beteiligt.
Verdächtige "überrascht von dem Drogenfund"
Indessen schweigen sich die beiden Drogenkuriere, die mit den 105 Kilogramm Kokain im Wagen bei St. Niklas (Kärnten) festgenommen wurden, im Salzburger Gefängnis aus. Der gebürtige 35-jährige Kroate wollte in den drei Verhören nichts ohne seinen Anwalt sagen. Seine 34-jährige Begleiterin zeigte sich laut Chef-Ermittler Voggenberger "überrascht von dem Drogenfund. Sie sagte, sie wusste davon gar nichts".
von Max Grill, Kronen Zeitung
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