Häftling verstorben

“Stoff” in Zelle geschmuggelt und Überdosis gespritzt

Steiermark
21.04.2011 10:09
Drogen-Drama um einen Häftling der Justizanstalt Leoben: Nachdem sich der 32-Jährige in seiner Zelle eine Überdosis Substitol gespritzt hatte, ist er am Dienstag im Krankenhaus gestorben. Laut Vollzugsdirektion dürfte der Mann sich den "Stoff" während eines Freigangs besorgt und danach ins Gefängnis geschmuggelt haben.

Der eingebürgerte Pole, der wegen diverser Eigentumsdelikte bereits seit März des Vorjahres hinter Gittern saß, hätte noch bis Mitte 2012 in der Leobner Justizanstalt bleiben müssen. Weil der 32-Jährige süchtig war, befand er sich in einem Drogenersatzprogramm: "Er hat vor Kurzem noch darauf gedrängt, dass die Dosis reduziert wird", sagt Karl Drexler, Leiter der Vollzugsdirektion.

Bei Essensausgabe bewusstlos aufgefunden
Am vergangenen Samstag hatte der Häftling Freigang. Als er dann am Abend ins Gefängnis zurückkehrte, wurde er laut dem Vollzugschef von drei Justizwachebeamten kontrolliert. Trotzdem gelang es ihm, das Substitol - es dürften sechs bis sieben Kapseln gewesen sein - in seine Zelle zu schmuggeln. Den "Stoff" hatte er wahrscheinlich in seinem Körper versteckt.

Am Sonntagabend wurde er, nachdem er sich die Ersatzdroge gespritzt hatte, bei der Essensausgabe vom Wachpersonal bewusstlos aufgefunden. Ein Notarzt reanimierte den Mann. Der 32-Jährige wurde ins Leobner Landeskrankenhaus eingeliefert, wo er am Dienstagnachmittag an einem Gehirnödem und Multiorganversagen starb. Fremdverschulden ist laut Obduktion auszuschließen.

Zellengenosse bekam nichts mit
Der Häftling, mit dem der 32-Jährige die Zelle teilte, hatte von dem Drama nicht viel mitbekommen: "Er hat angeblich geschlafen und ist erst aufgewacht, als sein Zellengenosse bewusstlos gefunden wurde", so Raimund Sattler vom Landeskriminalamt zur "Krone".

von Peter Riedler ("Steirerkrone") und steirerkrone.at

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