Tschickstummel, Flugblätter, Tetrapacks - manche Straßen versinken geradezu im Dreck. Weil, wie viele meinen, die Straßen zu selten gereinigt werden? "In Graz gibt es 900 Kilometer Straßen. Nur in der Innenstadt wird täglich gekehrt. Und große Straßen kommen häufiger dran als Nebengassen", räumt Gerald Pichler von der Holding Graz ein.
Kommt die Müllabfuhr zu selten?
Andere wiederum sagen, übergehende Müllinseln seien das Grundübel. Der Vorwurf: Die Müllabfuhr komme zu selten. "Papier und Restmüll werden von der AEVG einmal wöchentlich, Glas alle 14 Tage entleert", erklärt Gerald Pichler. Für den Rest seien private Entsorgungsunternehmen zuständig. Wie oft sie die Container entleeren? Die A.S.A. (Plastik) kommt einmal in der Woche, Frikus (Metall) alle drei Wochen. Ob das reicht? Außerdem wird kritisiert, dass es auf den Straßen zu wenige Mülleimer gebe. Pichler widerspricht: "Verglichen mit anderen Städten stehen in Graz sogar viele!"
Wien führte "Müll-Sheriffs" ein
Kritik an der Stadt ist das eine; dass Müll oftmals statt in den vorgesehenen Behältern auf der Straße landet, das andere. Man muss auch die Verursacher in die Pflicht nehmen. Laut "Straßenreinhalteverordnung" ist "das Verunreinigen von Straßen (...) verboten", Geldstrafen bis zu 218 Euro blühen! Nur: Wo kein Kläger, da kein Richter. In Wien wurden daher "Müll-Sheriffs" eingeführt. Mit dem Ergebnis, dass die Bundeshauptstadt sauberer wurde.
Dass tatsächlich Handlungsbedarf besteht, weiß auch der für Abfallwirtschaft zuständige Landesrat Johann Seitinger: "15 Millionen Euro Schaden jährlich - da reicht Bewusstseinsbildung alleine leider nicht mehr aus. Anscheinend geht's nur mit Sanktionen." Konkret will der ÖVP-Politiker einen Initiativantrag zur Installierung eines Reinhaltegesetzes einbringen.
Daten und Fakten
von Ernst Grabenwarter, "Steirerkrone"
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