"I wollt' einfach weg. Weit weg. Eine eigene Wohnung, ein neues Leben!" Das damals 18-jährige türkisch-stämmige Mädchen hatte im Juni des Vorjahres genug von seiner Familie. Wohl auch, weil es vonseiten der Mutter und vor allem des kurdischen Großvaters massiven Widerstand gegen den um zwölf Jahre älteren Freund der jungen Frau gab.
Diebstahl flog bald auf
So schnappte sie sich am frühen Morgen des 22. Juni den Safeschlüssel ihres Großvaters und ging zur Tankstelle, die der Großvater betreibt. Mit den 7.040 Euro wollte sie dann ihr neues Leben starten. Das hieß zuerst: neue Kleidung, drei Nächte in einem Appartement und ein Ausflug mit Freunden nach Wien zum Donauinselfest.
"War alles nur gelogen"
Doch der Diebstahl flog bald auf und dann beschuldigte die Frau bei den polizeilichen Einvernahmen ihre beiden Freunde - die sich damit am Montag auch auf der Anklagebank befanden. "Doch das war alles nur gelogen. Ich wusste weder ein noch aus, die Familie machte Druck - so beschuldigte ich die beiden. Doch die waren nicht dabei, ich habe das alleine durchgezogen." Das glaubte der Schöffensenat nicht und verhängte am Montag Freiheitsstrafen (teilweise bedingt) von sechs Monaten bis zu zwei Jahren. Die Urteile sind nicht rechtskräftig.
von Stefan Ruef, "Tiroler Krone"
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.