Aufruf mit Pferdefuß

ELGA-Abmeldungen, um der Impfpflicht zu entgehen

Österreich
07.12.2021 13:08

Auf diversen Social-Media-Kanälen wird von Maßnahmen-Kritikern und Skeptikern gegen die Impfung, aber auch deren künftiger Pflicht mobil gemacht. Neben Fake News, die immer wieder in diversen Gruppen gestreut werden, gab es zuletzt auch Aufrufe, sich von der Elektronischen Gesundheitsakte ELGA abzumelden. Das dabei verfolgte Ziel: die Impfpflicht zu umgehen. Die Sache hat allerdings einen großen Haken.

Denn mit einer Abmeldung von ELGA erfolgt keine Abmeldung vom E-Impfpass, stellten ELGA-Geschäftsführer Franz Leisch als auch der Co-Vorsitzende des Dachverbandes, Peter Lehner, klar. „Es gibt kein Opt-Out für den E-Impfpass“, betonte Lehner gegenüber der APA.

Davon abgesehen hat die Abmeldung von ELGA auch negative Folgen: „Wenn man sich bei ELGA abmeldet, verliert man die Vorteile zur Patientensicherheit und Komfort. Etwa die telefonischen Verschreibungen durch die Ärzte oder dass Mediziner auf Rohbefunde zugreifen können. Den Impfpass behält man aber weiter“, betonte der ELGA-Geschäftsführer im ORF.

Zitat Icon

Abmeldung ist in vielerlei Hinsicht bedenklich und zeigt wie dringend eine Entemotionalisierung und Versachlichung der Diskussion sowie eine Aufklärung in der Impfthematik nötig ist.

Peter Lehner, Co-Vorsitzender des Dachverbandes

13.000 Abmeldungen in fünf Wochen
Dennoch haben sich in den letzten fünf Wochen rund 13.000 Menschen von ELGA abgemeldet, die dafür benötigten Formulare wurden sogar 40.000-mal heruntergeladen. Am 1. November waren noch 257.000 Abmeldung registriert worden, mit Stand Montag waren es 270.000.

Erwähnenswert jedoch: Diese Zahl ist immer noch geringer als vor einem Jahr. Mit 1. Dezember 2020 war die Zahl der Abmeldungen bei 297.000 gelegen. Im Laufe des Jahres kam es jedoch wieder zu etwa 40.000 Anmeldungen - wohl auch wegen der Gratistests in Apotheken. Für Lehner ist die Abmeldung „in vielerlei Hinsicht bedenklich und zeigt, wie dringend eine Entemotionalisierung und Versachlichung der Diskussion sowie eine Aufklärung in der Impfthematik nötig ist“.

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